"Nicht selbstverständlich"
NEUMARKT. "Pflanzenschutz ist für eine sichere Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln unentbehrlich", so Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe.
Die EU-Kommission habe eine praktikable Empfehlung für den verantwortungsvollen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln vorgelegt. Im Umweltausschuss des EU-Parlaments zählten aber die sachlichen Argumente anscheinend nicht. Stattdessen setzte sich eine ideologisch geleitete Mehrheit durch, die Pflanzenschutz generell für schlecht und überflüssig hält, erklärte Deß. Es seien überwiegend die Stimmen von Linken, Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen gewesen, die eine wesentliche Verschärfung des EU-Kommissionsvorschlags fordern. Es bleibe zu hoffen, dass sich im Plenum eine breite Mehrheit "für einen verantwortungsvollen Pflanzenschutz" ausspreche.
Mit einer praktikablen Pflanzenschutz-Gesetzgebung auf EU-Ebene seien viele Vorteile für Verbraucher und Anwender verbunden. In Deutschland gelten jetzt bereits Vorgaben, die auf jahrelanger Forschung basieren und an denen sich auch die Nachbarstaaten orientieren können. Dadurch werde gewährleistet:
- ein EU-weit einheitlich hoher und wirksamer Verbraucherschutz,
- Zulassung von Pflanzenschutzmitteln auf der Basis wissenschaftlicher Beurteilung,
- Förderung des Wettbewerbs durch den Binnenmarkt unter den Herstellern.
Wichtig sei eine vernünftige Informationspolitik in der Bevölkerung, erklärte Deß. Es sei unverantwortlich, aus ideologischen Gründen eine Pflanzenschutz-Gesetzgebung zu propagieren, die massive Produktionsausfälle in Kauf nehme. Etliche Mitglieder im Umweltausschuss des EU-Parlaments hätten anscheinend noch nicht begriffen, dass eine ausreichende Versorgung mit hochwertigen Nahrungsmitteln nicht selbstverständlich sei.
Zur sicheren Versorgung von rund 500 Millionen EU-Bürgern sei ein verantwortungsvoller Umgang und nachhaltiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zwingend notwendig. Sonst werden die Verbraucher "eine bittere Zeche in Form wesentlich teurer Lebensmittel zahlen müssen", so Albert Deß.
19.09.07
Neumarkt: "Nicht selbstverständlich"