Schwarze wollen Grün
Mit fix und fertigen Plänen für ein "Grünordnungskonzept für
Mühlen" traten Werner Thumann (links) und für eine "Grüne
Lunge für Woffenbach" Maximilian Federhofer an die Öffent-
lichkeit.
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Sie sind nicht erst seit gestern in der Kommunalpolitik aktiv, obwohl sie noch jung und daher "unverbraucht" sind. In ihren Stadtteilen sind sie aber nicht nur den Mitgliedern der CSU-Ortsverbände wohlbekannt, weil sie deren Vorsitzende sind, sondern auch der Bürgerschaft, für die sie jetzt zum Sprung ins Rathaus ansetzen: Maximilian Federhofer aus Woffenbach und Werner Thumann aus Mühlen.
Unter dem Titel "Grüne Allianz der Schwarzen", der allerdings zu Missdeutungen führen könnte, haben sie am Mittwoch zwei Arbeitspapiere vorgelegt, die klarer in ihrer Aussage sind: "Eine Grüne Lunge für Woffenbach" und "Ein Grünordnungskonzept für Mühlen".
Die beiden CSU-Ortsverbände Mühlen und Woffenbach setzen sich seit langem für mehr Ökologie, Grünflächen und "naturnahe Strukturen" in ihren Stadtteilen ein, wobei sie das bisher auf diesem Gebiet Geleistete in der Innenstadt nicht schmälern wollen. Nun seien aber auch die Stadtteile - besonders das benachteiligte Gebiet der früheren Gemeinde Mühlen - an der Reihe.
So kann sich Werner Thumann noch an die Erzählung seines Vaters erinnern, dass eine Bedingung für die Eingemeindung von Mühlen nach Neumarkt die "zeitnahe" Schaffung eines Kinderspielplatzes gewesen sei. Seither sind 35 Jahre verstrichen, und die Auflage ist immer noch nicht erfüllt. Angesichts der hohen Kinderzahl im Ortsteil sollte diese Forderung endlich "beherzt" umgesetzt werden, meinte Werner Thumann.
Ein Lösungsansatz wäre die Aufwertung der Brücke über den Leitgraben an der Wilhelm-Busch-Straße. Hier sei keine umfangreiche Ausstattung mit teuren Spielgeräten nötig, sondern ein Abenteuerspielplatz, der der Phantasie der Kinder freien Raum lässt, würde genügen.
In diesem Zusammenhang müsste auch die Sanierung der teilweise baufälligen Fußgängerbrücke mit Rampe für Kinderwägen und Fahrräder erfolgen. Und als "ästhetisch-erlebnisorientierte Aufwertung" könnte ein Mühlrad als Blickfang einen künstlerischen Akzent setzen. Kein Luxus wäre die Renaturierung des Lohweihers als naturnahe Erlebnis- und Spielmöglichkeit.
Ziel müsse aber die Errichtung eines vollwertigen Spielplatzes westlich der Regerstraße bleiben und schließlich schlägt Werner Thumann hier ein "Arboretum", eine Baumartensammlung, als zusätzliche Attraktion vor.
Einen nicht minder umfangreichen Wünsche-Katalog hat Maximilian Federhofer für Woffenbach aufgelegt: Er - und sicherlich mit ihm viele Woffenbacher - möchten das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei als "unbedingt schützenswerte Grüne Oase" der Nachwelt erhalten, in der sich vom Kleinkind über junge Familien, Pfadfinder und Senioren gleichermaßen heimisch fühlen.
In zwei Schritten soll der Park zur grünen Stube von Woffenbach werden: Ein neuer Weg von der Schlosskapelle über den Spielplatz zum Altenheim soll den Ort wieder mit dem Friedhof verbinden. Der bestehende musste bekanntlich dem Erweiterungsbau des BRK-Heims weichen. Im nächsten Abschnitt soll das Parkgelände nach dem Vorbild eines englischen Landschaftsgartens gestaltet werden - mit einer Eichenallee quer durch die Anlage. Hinzu kommen: das Biotop sichern, die Ringtrasse um den Park für die Radler reservieren, damit diese im Innern des Geländes nicht mit den Spaziergängern kollidieren, das Theo-Betz-Wohnheim am Bolzplatz vorbei mit einer Brücke über den Woffenbach anbinden und die Anpflanzung von schattenspendenden Baumgruppen mit ausreichend Sitzgelegenheiten.
"Wenn dies alles Wirklichkeit wird", schwärmt Maximilian Federhofer, "dann haben wir ein ungeahntes Naherholungsgebiet für alle Woffenbacher Bürgerinnen und Bürger und für alle anderen ein kleines Pendant zum Park der Landesgartenschau."
Erich Zwick
19.09.07
Neumarkt: Schwarze wollen Grün