Hohe Dichte
NEUMARKT. In einem Vortrag von Hans-Werner Neumann geht es am Freitag in der Sternwarte um "Pulsare".
Genau 40 Jahre sind seit der Entdeckung der ersten Pulsare vergangen. Diese Sterne sind Schauplatz der ungewöhnlichsten physikalischen Erscheinungen und Effekte. Zum Beispiel drehen sie sich mehr als 30 mal pro Sekunde um die eigene Achse, weshalb sie eine unvorstellbar hohe Dichte besitzen müssen, da sie sonst zerreißen würden. Starke magnetische und elektrische Felder beschleunigen winzig kleine geladene Teilchen, so genannte Elektronen, auf fast Lichtgeschwindigkeit. In zwei Kegeln entfernen sich die Elektronen vom Zentralstern und erzeugen eine starke Strahlung, die wir mit geeigneten Radioteleskopen registrieren können, wenn der Lichtkegel zufällig über die Erde streicht.
Wie man heute weiß, sind die Pulsare die Endprodukte der dramatischsten Ereignisse, die im Weltall ablaufen können, nämlich von Supernovaexplosionen. Im Jahre 1054 konnten chinesische Astronomen das Aufblitzen eines "hellen Sterns" beobachten, der zwei Wochen lang sogar am Tag zu sehen war. Der Crab-Nebel mit seinem Pulsar im Zentrum im Sternbild Stier ist der Überrest dieser Supernovaexplosion. Im Teleskop ist ein kleines unscheinbares Nebelfleckchen zu erkennen. Erst durch langbelichtete Aufnahmen zeigt sich, welche katastrophalen Vorgänge hier abgelaufen sind.
In dem Vortrag von Hans-Werner Neumann werden die physikalischen Eigenschaften dieser faszinierenden Himmelskörper in verständlicher, einfacher Weise erläutert. Während und nach dem Vortrag ist bei klarem Himmel wie immer Gelegenheit mit den Teleskopen der Sternwarte unter fachkundiger Anleitung den Sternenhimmel zu erkunden.
28.09.07
Neumarkt: Hohe Dichte