Schmankerlwochen beginnen
Begrüßung der Gäste: Tourismusverbandsvorsitzender Karl Lehmeier, Helmut Jawurek, Mistelbachs Botschafterin Dora Polke, Hotel- und Gaststättenverbandsgeschäftsführer Ulrich Korb, 2. Bürgermeister Ferdinand Ernst (verdeckt) und Gastgeberin Ulrike Boegerl im Biergarten des "Oberen Ganskeller".
Fotos: Erich Zwick
Charmante Präsentation: Weinbau- und Kellermeisterin Maria
Faber-Köchl stellt die zu den Speisen passenden Weine ihrer
Mistelbacher Heimat vor. Neben ihr Gastgeberin Ulrike Boegerl
und Helmut Jawurek.
Empfang im Biergarten: Ehe es an die Schmankerl ging, gaben
sich die Gäste im herbstlichen Biergarten der "Oberen Gans"
ein Stelldichein.
Ein Prosit auf die Schmankerlwochen: An den festlich gedeckten
Tischen ließen die Schmankerl-Wochen-Vorkoster ihre Gast-
geber hoch leben.
Beifall für einen gelungenen Abend: Mit Applaus geizten die
Gäste - in ihrer Mitte Dr. Franz Ehrsperger - nicht; sowohl für
die vorzügliche Bewirtung als auch für die musikalische Unter-
malung.
Meister des Instruments: "Teufelsgeiger" Igor Loboda und
Gitarrist und Bandleader Sandor Grasser ergänzten die Gau-
menfreuden durch einen Ohrenschmaus.
NEUMARKT. Die "Neumarkter Schmankerlwochen" werden "volljährig". Wer hätte das vor 17 Jahren gedacht, dass die herbstliche Schlemmerreise zu einem nicht mehr wegzudenkenden Dauerbrenner wird? Die damals von Helmut Jawurek und einigen weit blickenden Gastronomen aus der Taufe gehobenen Themen-Tafelfreuden sind von Jahr zu Jahr spritziger geworden, was bei der 17. Auflage mit einer frischen Mostbowle im Weinkelch mit gespießten Beeren der Saison ihren sichtbaren und auf dem Gaumen spürbaren Niederschlag fand.
Zehn Schmankerlwirte präsentieren - wie bereits
kurz berichtet - in der Zeit vom 1. bis 31. Oktober "Tafelfreuden der K&K-Zeit", und zum "Einstand" am Donnerstag stimmte die neu zu den Schmankerlwochen hinzugekommene Wirte-Familie Boegerl im apart renovierten "Oberen Ganskeller" mit "Wiener Küchenzauber" auf die nahrhaften Wochen ein.
Und natürlich kommt bei den Schmankerlwochen auch das Trinken nicht zu kurz. Zwar stand der Eröffnungsabend ganz im Zeichen von Weinen aus der niederösterreichischen Partnerstadt Mistelbach, doch unterstrich die Anwesenheit der Chefs der Neumarkter Brauereien, Dr. Franz Ehrnsperger (Lammsbräu), Franz Xaver Gloßner (Glossner) und Hans Zinnhobel (Gans) die Bedeutung des bodenständigen Getränks, das weitaus besser schmeckt als das Münchner Oktoberfestbier, was der Vorsitzende des Tourismusverbandes Neumarkt, Helmut Jawurek, am Vortag ausgetestet hatte.
Trotzdem: an diesem Abend konnten die schmankerlwochenerprobten Gäste den Mistelbacher Weinen, vom Grünen Veltiner bis zum Traminer, nicht widerstehen, zumal er so charmant von einer Botschafterin der Partnerstadt empfohlen wurde. Weinbau- und Kellermeisterin Maria Faber-Köchl kommentierte ihre süffigen Mitbringsel aus der einstigen Monarchie und rührte damit gleichzeitig die Werbetrommel für einen Besuch im bedeutendsten Weinbaugebiet des Nachbarlandes. Zuvor hatte Mistelbachs Bürgermeister Christian Resch durch seine Stadträtin Dora Polke Grüße überbringen lassen.
Grußworte der anwesenden Honoratioren gab's natürlich auch - aber in der gebotenen Kürze, weil der Empfang im doch schon etwas herbstlichen Biergarten der "Oberen Gans" erfolgte. Neben dem Vorsitzenden des Tourismusverbandes Neumarkt, Karl Lehmeier, hießen der Begründer der Schmankerlwochen, Helmut Jawurek, und die Gastgeberin, Ulrike Boegerl, die illustre Gästeschar willkommen. Grußworte entboten weiter Stellvertretender Landrat Ludwig Fürst und der "amtierende Oberbürgermeister" (so die Anrede von Helmut Jawurek) 2. Bürgermeister Ferdinand Ernst. Den Redner-Reigen beschloss der Geschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes für die Oberpfalz, Ulrich Korb.
Nachdem jeder seinen Platz in der Gaststube im Erdgeschoss und im Saal im ersten Stock gefunden hatte, war der Weg für den flotten Service geebnet, der das Sechs-Gänge-Menue mit einem freundlichen Lächeln servierte. Das "Herzstück" der kulinarischen Verwöhn-Orgie: butterzarte Wiener Tafelspitz in Meerrettich-Schnittlauchsuppe an Butterkartoffeln und Wein-Wirsinggemüse. Davor eine feine Kürbissuppe aus "Kaiser Franz Suppentopf" mit Schlagobers und gebräunten Kürbiskernen, einen Mistelbacher Zwiebelaufstrich auf Bauernbaguette mit Vogerlsalat und feinem Balsamicodressing und hinterher eine hausgemachte Zwetschgenterrine mit Zimt-Sabayon, Pflaumen-Zimteis und Hippengebäck.
"Herz, was willst du mehr?", hätte man da beinahe ausrufen mögen.
Doch: für Herz/Schmerz sorgten Sandor Grasser & sein Orchester "in kleiner Besetzung", nämlich der Dirigent persönlich an der Gitarre und Igor Loboda aus Georgien mit der Geige. Mit "G'schichten aus dem Wienerwald" und von der "Schönen blauen Donau" entführten sie musikalisch in die K&K-Zeit, dem Motto der 17. Neumarkter Schmankerlwochen.
Dorthin dürfen auch die Preisträger fahren, die sich als Schmankerl-Genießer "outen". Schon für drei Besuche in den Schmankerllokalen nehmen sie mit ihrem "Schmankerlpass" an einer Verlosung teil, bei dem es als Hauptpreis einen "Kaiserlichen Wien-Genuss" zu gewinnen gibt (zwei Übernachtungen für zwei Personen mit Frühstück im Vier-Sterne-Hotel, ein kaiserliches Frühstücksbüffet und eine Tageskarte "Vienna Sightseeing" und weitere "kaiserliche Überraschungen"). Der zweite Preis ist ein Erlebniswochenende in Mistelbach, und selbst der 14. kann sich noch sehen lassen: ein Genießergutschein über 50 Euro, einzulösen bei einem der Schmankerlwirte.
Damit Sie wissen, wer die Schmankerlwirte sind, hier ihre Adressen und ihre kulinarischen Beiträge: Landgasthof Meier, Hilzhofen (dalmatinische Impressionen); Hotel-Gasthof "Am Schloss", Pilsach ("Istrien"); La Fortunella, Neumarkt (Tiroler Schmankerln); Almhof am Höhenberg ("Zünftiges aus Kärnten"); Hotel-Gasthof Dietmayr, Neumarkt (Pfiffiges aus Böhmen und Mähren); Hotel-Gasthof Lehmeier, Neumarkt (Feines aus dem Burgenland); W 1, Neumarkt (Ungarische Impressionen); Hotel-Restaurant Mehl, Neumarkt (Steirischer Hochgenuss); Oberer Ganskeller, Neumarkt (Wiener Küchenzauber); Metzgerei, Hotel Gasthof Wittmann, Neumarkt (Banater Aromen).
Wem da das Angebot zu groß oder die Zeit bis zum 31. Oktober zu knapp wird, darf natürlich darüber hinaus weiter schlemmen. Die Schmankerlwirte sind dafür bekannt, dass sie sich nicht nur einmal im Jahr, sondern tagein, tagaus kräftig ins Zeug legen.
Erich Zwick
Aufmerksame Zuhörer: Wenn Igor Loboda seiner Geige die schönsten Töne entlockte, wurde es still im Saal. Andächtig lauschen Rainer Seitz, der 2. Vorsitzende des Tourismusverbandes und teilnehmende Wirtsleut'.
28.09.07
Neumarkt: Schmankerlwochen beginnen