Präsenz in Metropolregion

Im Konferenzraum des neuen Servicecenters nahmen die beiden Dekane Dr. Wolfgang Bub und Richard Distler die kirchliche Weihe vor. Die Ehrengäste neben Dr. Jürgen Helmes führen an: Landrat Albert Löhner, Landtagsabgeordneter Herbert Fischer und Oberbürgermeister Thomas Thumann (von links).
Fotos: Erich Zwick

Sie machen den Weg ins neue IHK-Serviceenter frei: IHK-
Präsident Peter Esser, Sandra Huber, Ansprechpartnerin in der
Ringstraße 7 und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes
(von links).
NEUMARKT. Das Kind wurde zwar nicht so direkt beim Namen genannt, aber man erkannte trotzdem die Absicht: Die Industrie- und Handelskammer Regensburg verstärkte mit der Eröffnung und Einweihung ihres neuen IHK-Servicecenters in Neumarkt ihre Präsenz in der Metropolregion Nürnberg.
Bekanntlich haben die beiden größten bayerischen Städte den Freistaat in zwei Metropolregionen aufgeteilt: so ziemlich alles, was südlich der Donau gelegen ist, hat sich München unter den Nagel gerissen; den nördlichen Teil hat sich Nürnberg angelacht. Nur: Regensburg blieb dabei auf der Strecke, weil es keine Metropolregion ist und daher - wird behauptet - künftig bei der Verteilung von EU-Geldern leer ausgeht
Da ist es verständlich, dass man ein bisschen den Fuß in eine der Metropolregionen stellen wollte, und was lag da näher, als im nürnbergnahen Neumarkt ein Servicecenter zu etablieren.
Wie zwingend das war, verdeutlichte IHK-Präsident Peter Esser: "Der Exportanteil des verarbeitenden Gewerbes in Neumarkt liegt deutlich unter dem Durchschnitt", überraschte er die Ehrengäste und Oberbürgermeister Thomas Thumann nahm's sichtlich erschrocken zur Kenntnis. Daher sei es eine "wichtige Aufgabe" von Sandra Huber (von Landrat Albert Löhner unvorsichtig gleich zur Büroleiterin befördert) im Servicecenter, die Beglaubigung von Außenhandelspapieren, die Beratung und Unterstützung der Firmen in Außenwirtschaftsfragen sowie den Verkauf der vielen verschiedenen Außenhandelsvordrucken zu erledigen.
Außerdem soll in dem Servicecenter vierzehntägig ein Sprechtag für Existenzgründer abgehalten und Seminarreihen veranstaltet werden und neben Sprechtagen über öffentliche Förderprogramme der LfA-Förderbank sollen hier zukünftig Erfinder eine Anlaufstelle bekommen. Der erste "Erfindertag" in Anwesenheit von Patentanwälten soll bereits im Dezember starten.
"Neumarkt ist ein wichtiger Teil des IHK-Bezirks", stellte Peter Esser fest, wobei er die "außergewöhnliche Kompetenz in der Baubranche" hervorhob und "die gesunden Kommunalfinanzen", was die Sorgenfalten auf dem Gesicht des OB wegen des vorausgegangenen Dämpfers wieder glättete.
"Mit unserem Servicecenter wollen wir dieser Bedeutung Neumarkts gerecht werden und die regionalen Unternehmen noch stärker aktiv unterstützen."
Wenn diesem Versprechen auch die erwarteten Taten folgen, braucht die IHK Regensburg nicht neidvoll nach Nürnberg zu schielen. Denn zu mehr als ein paar Wirtschafts-(nicht Wirtshaus-)Stammtischen hat's die Metropolregion bislang noch nicht gebracht.
Erich Zwick
22.10.07
Neumarkt: Präsenz in Metropolregion