"Isolation durchbrechen"

Die Sozialpädagoginnen Maria Eder-Poll und Maria Pflug (stehend v.links) feierten gemeinsam mit den Besuchern des Tageszentrums das 20jährige Bestehen.
NEUMARKT. Besucher und Mitarbeiter des Tageszentrums des Sozialpsychiatrischen Dienstes für psychisch kranke Menschen feierten ein besonderes Jubiläum: Vor 20 Jahren fand unter der Leitung einer Diplom-Sozialpädagogin die erste Kontaktgruppe als Treffpunkt für Menschen mit seelischen Problemen statt. Dieses Angebot sollte Betroffene dabei unterstützen, ihre Isolation zu durchbrechen und gemeinsam zu lernen, mit der Krankheit zu leben.
Nun trafen sich in gemütlicher Runde viele langjährige Besucher im Tageszentrum, um bei Kaffee und Kuchen Erinnerungen über gemeinsame Erlebnisse in den Kontaktgruppen sowie bei Ausflügen und Hobbygruppen auszutauschen.
Aus dem Treffpunkt hat sich über die Jahre hinweg eine umfangreiche Palette an Unterstützungs- und Beratungsangeboten für psychisch kranke Menschen entwickelt. Von Beginn an wurde durch den Sozialpsychiatrischen Dienst Beratung und Betreuung für psychisch kranke Menschen sowie Angehörige angeboten, ergänzt durch einen Kontaktgruppen-, Hobby- und Freizeitbereich.
Im Mai 1996 wurde, angegliedert an den Sozialpsychiatrischen Dienst, die erste Tagesstätte in der Oberpfalz für diesen Personenkreis als gemeindenahe, ambulante, soziotherapeutische Einrichtung eröffnet.
Sie bietet Menschen, die krankheitsbedingt derzeit nicht in einem Arbeitsverhältnis sind, ein umfangreiches tagesstrukturierendes Angebot: Kontaktgruppen, Hobbygruppen, Ausflüge, Beschäftigungsangebote und Arbeitsprojekte verschiedenster Art. Obwohl alle Gruppenangebote gerne angenommen werden, sind die Kontaktgruppen weiterhin sehr beliebt. Sie finden wöchentlich am Montag- und Mittwochnachmittag statt. Das Tageszentrum bietet über die Woche verteilt 20 verschiedene Gruppen an, die von etwa 50 Besuchern pro Woche genutzt werden.
Der Sozialpsychiatrische Dienst bietet intensive Betreuungs- und Unterstützungsangebote für psychisch kranke Menschen: Beratung für Betroffene und Angehörige, Kliniknachbetreuungen, Haus- und Klinikbesuche, Unterstützung der beruflichen Wiedereingliederung und Beratung in Arbeitsfragen, Unterstützung bei Behördenkontakten, Gesprächsgruppen und vieles andere mehr.
So ist aus der Kontaktgruppe vor 20 Jahren ein gemeindenahes sozialpsychiatrisches Zentrum entstanden, das als Alternative und Ergänzung zur stationären Behandlung in Bezirkskrankenhäusern für Menschen aus Stadt und Landkreis Neumarkt ein umfangreiches Angebot bietet.
Zum multiprofessionellen Team gehören eine Diplom-Psychologin, vier Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, eine Hauswirtschafterin, zwei Verwaltungsangestellte und sieben ehrenamtliche Mitarbeiterinnen.
16.11.07
Neumarkt: "Isolation durchbrechen"