Restaurierung geplant


Noch etwas einsam an der Krippe: Die Hirtenfigur der Jesuiten in der Neumarkter Stadtpfarrkirche.


Ein Hirte wurde schon "zum Leben erweckt"
NEUMARKT. Historische Krippenfiguren sind für kurze Zeit in in der Neumarkter Stadtpfarrkirche St. Johannes zu besichtigen.

Bis Kriegsende wurde in der Pfarrkirche St. Johannes die historische Kirchenkrippe der Jesuiten aufgestellt, die zum Teil aus dem Barock stammte.

Die Jesuiten waren zur Gegenreformation aus Amberg, wo sie seit 1621 tätig waren, nach Neumarkt gekommen, nachdem die katholische Religionsausübung in der Oberen Pfalz von Herzog und Kürfürst Maximilian von Bayern wieder erlaubt wurde. Wo immer die Jesuiten arbeiteten, schufen Sie in kürzester Zeit faszinierende Weihnachtskrippen und Passionsdarstellungen, um die Inhalte der Bibel durch szenenhafte Darstellungen neu zu beleben.

Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte wurden diese Krippen gepflegt und gehegt. Für Neumarkt ist neben einem Heiligen Grab und der Weihnachtsdarstellung auch das Motiv "Hochzeit zu Kana" überliefert.

Die Krippe wurde leider beim Brand des Schwesternhauses am Rainbügl zum größten Teil zerstört.

21 Köpfe für 80 bis 100 Zentimeter große Krippenfiguren (dem sogenannten "Jesuitenmaß") und einige für 30-Zentmeter-Figuren haben aber in der Sakristei "überlebt". Viele Köpfe weisen noch die Nagellöcher für die Befestigung der Echthaarperücken auf. Sie sind jetzt und in den nächsten Wochen in der Pfarrkirche neben dem Isenheimer Altar zu sehen. Leider ist von den Körpern und auch von den Keidern nichts mehr erhalten.

Ein Hirte wurde schon "zum Leben erweckt" und steht derzeit neben dem Christkind vor dem Altar in St. Johannes. Dank einer großherzigen Einzelspende konnte er mit einem neuen beweglichen Körper mit Händen und Füßen und einer Echthaarperücke wiederhergestellt und in Oberpfälzer Tracht gekleidet werden.

Bis zum nächsten Weihnachtsfest sollen weitere Figuren - mindestens die Heilige Familie - dazu kommen.

Neben neuen Körpern, Perücken und Kleidern ist dazu eine Menge ehrenamtlicher Einsatz "für Gotteslohn" erforderlich. Spenden oder der Übernahme der finanziellen Patenschaft für eine Krippenfigur wären willkommen, hieß es. Damit könnte man die barocken Krippenfiguren von St. Johannes wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zuführen, für die sie vor fast 400 Jahren geschaffen wurden: Die Gegenwart Gottes in der Welt zu bezeugen.

Aber nicht nur Geld, sondern auch Informationen über die historische Kirchenkrippe von St. Johannes werden gesucht, um ihre Geschichte aufzuklären und zu dokumentieren. Wer mehr über die historische Krippe in St. Johannes weiß oder vielleicht Fotos hat, soll sich an das Pfarramt St. Johannes, Telefon 905956, wenden.
03.01.08
Neumarkt: Restaurierung geplant
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