Geld in der Tonne
NEUMARKT. "Werfen Sie Ihr Geld nicht in die Mülltonne!" - mit diesem provozierendem Titel wirbt der Landkreis für Mülltrennung.
Es gibt nämlich immer noch Bürger, die fast alle Abfälle in die Restmülltonne werfen, auch die wieder verwertbaren. Dann reicht die Kapazität der Restmülltonne nicht mehr aus - ein größeres Gefäß muss her.
Dabei haben die Bürger im Landkreis Neumarkt viele Möglichkeiten zur Erfassung der Wertstoffe, hieß es. Verpackungen aller Art und sonstige Wertstoffe wie Papier und Altmetall sowie biologisch abbaubare Stoffe wie Gartenabfall und Biomüll gehören nicht in die Restmülltonne.
Der komplette Inhalt der Restmülltonne, also auch der verwertbare Anteil, wird im Müllkraftwerk in Schwandorf "thermisch behandelt" - also verbrannt. Das Einsammeln, der Transport, die Verbrennung und die Entsorgung der Reststoffe aus dem Müllkraftwerk kosten sehr viel Geld.
Die Sammlung und Verwertung von Wertstoffen kosten auch Geld, aber deutlich weniger als ihre Verbrennung. Manche Wertstoffe bringen unter dem Strich sogar Einnahmen. Auch die Erfassung von Leichtverpackungen bringt Erlöse. Durch die gesonderte Erfassung und die Wiederverwertung dieser Wertstoffe erreicht man einen zweifachen Effekt: Die Aufwendungen für die Restmüllentsorgung können verringert werden und gleichzeitig können durch das Recycling Erlöse erzielt werden.
Das funktioniert aber nur, wenn alle Bürger mitmachen, ihren Müll trennen und ihre Wertstoffe entsprechend zu den Wertstoffhöfen bringen oder in die Gelben Säcke geben, hieß es aus dem Landratsamt.
Wer also Wertstoffe in die Restmülltonnen werfen, wirft praktisch sein Geld in den Müll, hieß es. Da sollte doch lieber der Geldbeutel entlastet und lieber konsequent die Möglichkeiten zur gesonderten Erfassung von Wertstoffen genutzt werden.
Auch wenn vor zwei Jahren die Müllgebühren gesenkt werden konnten, sei dies "kein selbstverständlicher Dauerzustand". Sollten die Müllmengen wieder deutlich steigen, könne es erforderlich werden, auch die Müllgebühren wieder an den gestiegenen Aufwand anzupassen.
Und natürlich dürfe das Wichtigste nicht vergessen werden: Abfallvermeidung ist das Zauberwort, denn Abfälle, die gar nicht erst entstehen, brauchen auch nicht entsorgt zu werden. Diese vielleicht schon etwas angestaubte Weisheit sei aktueller denn je. Auch unter Klimaschutzaspekten sei die Abfallvermeidung der richtige Weg, denn im Abfall steckt jede Menge gebundenes Kohlendioxid. Abfallvermeidung sei demzufolge auch Klimaschutz.
Informationen zu Abfallvermeidung, Wertstoffsammlung und Klimaschutz gibt es beim Team der Abfallwirtschaft unter Telefon 09181/470-209 oder per E-Mail:
abfallwirtschaft@landkreis-neumarkt.de.
25.03.08
Neumarkt: Geld in der Tonne