Ernst wirft das Handtuch

Kurzzeit-Bürgermeister: Im September letzten Jahres wurde Ferdinand Ernst (Mitte) zum Bürgermeister gewählt. Hier übergibt ihm OB Thomas Thumann (rechts) die Kassette mit der Amtskette; links Bürgermeister Arnold Graf.
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NEUMARKT. Ferdinand Ernst trat am Mittwoch als Bürgermeister und als CSU-Fraktionsvorsitzender zurück.
Der "aktuelle gegenseitige Umgang" entspräche nicht mehr "meinem Werteverständnis von guter politischer Kultur", erklärte der bisherige Spitzenmann in der Neumarkter CSU-Stadtratsfraktion, der auch als künftiger OB-Kandidat gehandelt wurde.
Hintergrund dürfte nicht zuletzt der massive Druck der UPW gewesen sein, die ihre nach den Kommunalwahlen gewonnene Stärke ausspielte, als es um erste Diskussionen bei der Besetzung der Bürgermeister- und Referenten-Posten ging. Wie
neumarktonline berichtete wurden erst am Montag Gespräche zwischen UPW und CSU von den Freien mit der Begründung unterbrochen, die sollen mit den "künftigen" Spitzen der Fraktionen weitergeführt werden.
UPW-Gesprächsteilnehmer Dr. Werner Mümmler wurde tags darauf erwartungsgemäß als Fraktionsvorsitzender bestätigt. Bei der CSU waren für Donnerstag Wahlen für die Fraktionsspitze im Gespräch, wie Ferdinand Ernst gegenüber
neumarktonline bestätigte.
Bei der UPW saß man am längeren Hebel: sie konnte offenbar der CSU sogar in deren Personalpolitik hineinregieren, indem sie zum Beispiel Herbert Fischer oder Arnold Graf als ihre Wunschkandidaten nannten, falls man denn der CSU überhaupt einen Bürgermeisterposten abgeben wolle (
wir berichteten). Mit Ferdinand Ernst sei da nichts zu machen, hieß es von der UPW hinter vorgehaltener Hand.
09.04.08
Neumarkt: Ernst wirft das Handtuch