Die Neuen im Stadtrat

Spätestens als die Kinder kamen, wurde mir klar, dass ich mich für eine lebenswerte Welt einsetzen muss! Den Spruch: "Wir haben die Welt nur von unseren Kindern geborgt" habe ich mir zum Leitsatz gemacht und zwar nicht nur für die eigenen Kinder, sondern für alle Nachkommen (Menschen, Tiere, Pflanzen).

Da stellte sich dann die Frage: Bei welcher Partei kann ich die meiste Unterstützung erwarten? Nach eingehendem Studium (fast) aller Parteien, blieben nur die Grünen übrig.

Sie haben sich zwar inzwischen auch von so manchem guten Ritual (z. B. Trennung von Amt und Mandat, Rotation nach zwei Wahlperioden) verabschiedet - zumindest auf Bundes- und Landesebene, aber das Entscheidende ist, dass den Grünen die Ökologie immer äußerst wichtig gewesen ist. Hier sind über die Jahre durchdachte Konzepte gewachsen, die sich stetig den aktuellen Anforderungen und Möglichkeiten anpassen.

Noch immer sind es die Grünen, die ausschließlich auf regenerative Energien setzen!

Da kam mir vor einiger Zeit der Vortrag: "100% erneuerbare Energien - Wann? 2010, 2020 oder 2050? Was wollen wir eigentlich?" (www.solarwerkstatt-freising.de) gerade Recht! Hier wurde noch einmal auf die "Milchmädchen-Rechnung" widerlegt, die immer propagiert, dass wir ohne fossile Energien nicht "überlebensfähig" sind.

Organisiert wurde der Vortrag übrigens vom Umweltpädagogischen Zentrum Habsberg. Leider verirrten sich ganze 17 (!) Personen zur Abendveranstaltung ins Landratsamt, obwohl dieser äußerst lehrreiche, gut verständliche Vortrag von Prof. Ernst Schrimpff und Dipl. Ing. Andreas Henze jeden interessieren sollte!

Zur Person

Name: Johanna Stehrenberg
Alter: 51 Jahre
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Beruf: Studien- und medizinisch technische Assistentin
Grüne seit: Mitte der 80er Jahre
Neumarkterin seit: 1990
Hobbies: Lange Spaziergänge mit Lisa, unsere Hündin in der Umgebung von Neumarkt; Greenpeace; lesen (wenn ich denn dazu komme - klappt meistens nur Urlaub)
Mein Bestreben als grüne Neumarkter Stadträtin wird sein, die anderen 38 Stadträte (Thomas Leykam, mein grüner Stadtratskollege ist es bereits) davon zu überzeugen, dass die Ökologie - nicht nur, aber auch auf dem energetischen Sektor - letztlich auch ökonomisch ist und ein Muss für eine lebenswerte Zukunft.

Ich möchte mich nicht mit der Politik der "großen, weiten Welt" beschäftigen, mein Lebensmittelpunkt ist in Neumarkt und deshalb werde ich versuchen, hier die Ziele unseres Orts- und Kreisverbandes umzusetzen. Die Ausrede: "Es bringt doch nichts, wenn wir hier ökologisch denken und handeln, die anderen aber fleißig die Luft verpesten, ihre Äcker mit Kunstdünger bearbeiten und neue AKWs bauen", lasse ich nicht gelten. Wir Neumarkter müssen jetzt und hier anfangen, dass unsere Stadt auch ein "liebenswertes Neumarkt" bleibt.

Denn junge Familien, die sich in Neumarkt niederlassen wollen, werden nicht darauf achten: Wer hat das größte Einkaufszentrum; wer hat die größte Stadthalle; wer hat das teuerste Spaßbad. Diese Familien werden überlegen: wachsen unsere Kinder in einer gesunden Umgebung auf; hat die Kommune einen gut funktionierenden ÖPNV; gibt es ausreichende Kindergarten- und Hortplätze; gibt es unterschiedliche Schularten; hat die Stadt meiner Wahl genügend Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten; werde ich im Alter in meinem Heimatort bleiben können; gibt es Freizeitmöglichkeiten?

Das größte Bestreben von Neumarkt muss es sein, all diese Fragen mit JA zu beantworten. Der Stadtrat muss dafür die Weichen stellen, die Wirtschaft muss sie umsetzen. Aber: Ohne reine Luft, sauberes Wasser und gesunde Nahrung wird sich niemand mehr diese Fragen stellen brauchen, denn sie sind Grundvoraussetzungen für ein langfristiges Dasein.

Deshalb: Bitte unterstützen Sie die Stadtratsarbeit durch sachbezogene und lösungsorientierte Beiträge, denn wir Stadträte sind ja lediglich Vertreter der gesamten Bürgerschaft!

Johanna Stehrenberg
02.05.08
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