"Lieber verheizen"

NEUMARKT. "Der Heizofen ist der effizienteste Verwertungsweg für Biomasse", erklärt Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe und Vorsitzender des Vereins Nachwachsender Rohstoffe.

Holz und andere nachwachsende Heizmaterialien erzielten ihre höchsten Wirkungsgrade bei der thermischen Verwertung und nicht bei der aufwändigen Verflüssigung zu Treibstoff. Eine weitere sinnvolle Alternative sei die Direkteinspeisung von Biogas in das Erdgasnetz. Auch damit würde bereits heute eine hohe Effizienz erzielt.

Entschieden weist Albert Deß den Vorschlag der EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel zurück. Demnach sollen zur Erforschung der sogenannten Zweiten Generation Biosprit jährlich rund 90 Millionen Euro überwiegend an Großkonzerne fließen. "Viel zweckmäßiger ist es, die freiwerdenden Gelder aus der Energiepflanzenprämie im Forschungsbereich der umweltfreundlichen Biomasseheizanlagen und zur Effizienzsteigerung von Biogasanlagen zu verwenden."

Albert Deß: "Die Strategie der EU-Agrarkommissarin ist wenig durchdacht. Gesamtwirtschaftlich ist es viel klüger, Biomasse als Festbrennstoff zu verwerten oder damit Biogas zu erzeugen". Mineralöl habe seine Vorzüge bei der Verwendung in Fahrzeugen. Aber Biomasse aus nachwachsenden Rohstoffen gehöre in stationäre Biomasseanlagen. Die eingesparte Menge an Heizöl könne dann als Dieselkraftstoff verwendet werden, bei gleichbleibendem Kohlendioxidausstoß. Es sei unverständlich, "wenn fragwürdige Verwertungsrichtungen von Biomasse auch noch mit Steuergeldern bezuschusst werden."
07.05.08
Neumarkt: "Lieber verheizen"
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