Beckstein zu Besuch
In einem eigens für die Einweihung der Kanzlei-Filiale aufgebauten Festzelt begrüßt Rechtsanwalt Dr. Peter Jungnickl (rechts) die illustre Gästeschar, unter die sich der Bayerischen Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein gemischt hatte.
Fotos: Erich Zwick
Dekan Dr. Wolfgang Bub nach der Segnung der neuen Kanz-
leiräume mit "Namensgeber" Dr. Günther Beckstein und Kanz-
leichef Dr. Peter Jungnickl.
Für ein kleines Späßchen am Rande blieb noch Zeit: Dr. Beck-
stein scherzt mit Hans-Peter Schmidt, dem in Neumarkt behei-
mateten Aufsichtsratsvorsitzenden der Nürnberger Versicher-
ungsgruppe.
NEUMARKT. Ein "Kleinkrieg" zwischen der Bundeskanzlerin und dem bayerischen Ministerpräsidenten schade nicht, sondern diene der "Profilbildung". Mit diesen Worten verteidigte Dr. Günther Beckstein die von ihm und von seinem "Tandem" Erwin Huber ins Gespräch gebrachte Steuerreform, die darauf abziele, den Menschen "mehr Geld in der Tasche zu lassen."
Diesen publikumswirksamen Ausspruch tätigte der Landesvater am Freitag auf einer Stippvisite in Neumarkt, wo er zwischen München, Nürnberg und Izmir - dort wurde er um Mitternacht erwartet - die Filiale seiner Nürnberger Anwaltskanzlei eröffnete. Die "Sozietät Dr. Beckstein & Kollegen" bildet eine Bürogemeinschaft mit der Steuerberaterin Susanne-Schmidt-Pfeiffer, Tochter des früheren IHK-Präsidenten für Mittelfranken und Aufsichtsratsvorsitzenden der Nürnberger Versicherungsgruppe, Hans-Peter Schmidt.
Dr. Beckstein machte keinen Hehl daraus, dass er der Kanzlei nur seinen guten Namen leiht; denn seit 20 Jahren hat keine Anwaltsrobe mehr getragen - eben seit jenem Zeitpunkt, als er in die bayerische Staatskanzlei eintrat. Aber er erinnerte sich noch gut an die Zeit, als er 1973 als der 357. Anwalt von der Kammer zugelassen wurde. Heutzutage seien es mehr als 4.000 und in ganz Bayern knapp 25.000. Auf 100.000 Einwohner träfen in Nürnberg 141 Rechtsanwälte; in München sogar 261.
Nachdem Rechtsanwalt Dr. Peter Jungnickl als Führungskraft und Wegbegleiter von Dr. Beckstein seit 1978 seine hochspezialisierten Fachanwälte vorgestellt hatte, nahmen Dekan Dr. Wolfgang Bub und Kaplan Andreas Endriß die kirchliche Weihe der neuen Räume im Klebl-Zentrum "Neumax" vor.
Trotz der Kürze des Besuchs blieb Dr. Beckstein noch Zeit, eine Anekdote zum Besten zu geben: Sein Kanzlei-Mitbegründer Hans-Otto Jordan hatte die Stirn, im Jahre 1976 gegen ihn für den Kreisvorsitz der Jungen Union zu kandidieren. Prompt unterlag Beckstein, um aber zwei Wochen später den übergeordneten Posten als Bezirksvorsitzender zu ergattern.
Mit diesem Lacher würzte Dr. Beckstein seine doch eher für die Fachwelt bestimmten Ausführungen über die Erbschaftssteuer, über das "Fallbeil-Modell" und über das "Abschmelz-Modell". Was von all dem bei den meisten Besuchern der Eröffnung hängen blieb, war die Einschätzung eines Geschäftsmannes: "Einen besseren Propagandisten und Werbeträger gibt es wohl bayernweit kein zweites Mal."
Erich Zwick
16.05.08
Neumarkt: Beckstein zu Besuch