"Unterführung ist übertrieben"
NEUMARKT. Bei einem UPW-"Bürgergespräch" in Pölling wurde eine Unterführung der Hauptstraße als "völlig übertrieben" bezeichnet.
Anwesende Pöllinger Bürger hätten sich klar gegen die erneut von der CSU geforderte Unterführung an der Kreuzung des Berliner Rings ausgesprochen, hieß es im Gasthof Fleischmann in Pölling, wo stellvertretender UPW-Vorsitzender Werner Gloßner die interessierten Bürger, die anwesenden UPW-Stadträte und Bürgermeister Franz Düring begrüßen konnte.
Mit einem über 4 Millionen Euro "megateueren, dem Steuerzahler nicht vertretbaren, wegen Grundwasserproblemen hoch technisch aufwendigen Monsterbauwerk" werde der jetzt vorhandene Verkehr "weder zu- noch abnehmen", hieß es.
Durch die seit Juni 2007 geschalteten neuen Ampeltakte an dieser Kreuzung sei eine wesentliche Verbesserung für die Fußgänger erzielt worden.
Hätte die CSU das bereits 2007 vom Staatlichen Bauamt Regensburg bewilligte und bezuschusste Bauvorhaben einer Fußgänger- und Radfahrerunterführung (Kostenrahmen mit darüber liegenden Kreisverkehr rund 800.000 Euro) nicht mit ihrer damaligen Mehrheit im Stadtrat "zuerst zugestimmt und dann im Mai 2007 mit Gewalt gestoppt", wäre hier eine Fußgänger- und Radfahrerunterführung zur Zufriedenheit aller schon längst realisiert worden.
Am Donnerstag wandte sich auch Oberbürgermeister Thomas Thumann in einer Stellungnahme gegen die CSU-Forderungen (
wir berichteten).
Hackschnitzelheizwerk und Projektentwicklung Unteres Tor waren die nächsten anstehenden Projekte, um die sich die Fragen der Bürgern drehten. Dazu erklärte Bürgermeister Franz Düring, dass beide Projekte derzeit intensiv seitens der Stadt bearbeitet und Schritt für Schritt vorangebracht werden. Die äußerst umfangreichen und sehr aufwändigen Planungen, Berechnungen, diverse Fachgutachten, sowie Verhandlungen mit Grundstückseigentümern, Bauinvestoren und Planungsbüros bedürften viel Geduld und Verhandlungsgeschick. Dies habe auch OB Thomas Thumann allen UPW-Stadträten in der vorausgegangenen UPW-Fraktionssitzung mitgeteilt.
Zum Thema Klimaschutz durch Stromeinsparung brachte UPW-Mitglied Günter Biegler den Vorschlag, die Zeittakte der Straßenbeleuchtungen durch die Stadtwerke überprüfen und ändern zu lassen. Derzeit seien die Straßenbeleuchtungen noch bei vollem Tageslicht eingeschaltet.
Auch der defizitäre Betrieb der Kunsteisportanlage während der Winterzeit passe nicht mehr zu den explodierenden Energiepreisen und sei gegenüber der Öffentlichkeit nicht mehr vertretbar. Hier sollten die Stadtwerke bereits jetzt über Alternativen zur Stromeinsparung - zum Beispiel eine Überdachung - nachdenken, um im kommenden Winter wesentlich günstigere Voraussetzungen zum wirtschaftlicheren Betrieb dieser Eisportanlage zu schaffen.
Das Parkplatzproblem rund um das Krankenhaus ist nach wie vor ein Dauerbrenner bei den Bürgergesprächen. Hier laufen ebenfalls laut Bürgermeister Franz Düring Verhandlungen mit Grundstückseigentümer, Landrat und Stadt. Hier wären baldige, brauchbare Lösungen sehr zu begrüßen.
Zum Thema Sicherheit und Jugendliche berichteten Stadtrat Jakob Bierschneider über den "zunehmenden zerstörerischen Vandalismus einiger weniger Jugendlicher" auf Grünanlagen und Kinderspielplätzen, der immer mehr Polizeieinsatz erfordere. Vielleicht könnte man hier seitens der Stadt mit einer zusätzlichen Sicherheitswacht in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion besonderes Augenmerk auf Grünanlagen und Spielplätze während der Nacht legen und somit den "unbelehrbaren Halbstarken" wirkungsvoll Einhalt gebieten.
29.05.08
Neumarkt: "Unterführung ist übertrieben"