Kunst wieder "daheim"

Oberbürgermeister Thomas Thumann lässt sich das Kunstobjekt erläutern.
Foto: Zwick
NEUMARKT. Ein künstlerisches Röhren-Objekt ist wieder nach Neumarkt zurückgekehrt, nachdem es drei Jahre mit der Ausstellung "Zeige deine Wunde - Psychiatrieerfahrene stellen aus" durch Deutschland und die Schweiz gereist war.
Die Plexiglas-Röhren, gefüllt mit Alltagsdingen, die nicht mehr benutzt werden, waren im Jahr 2003 von Besuchern des Sozialpsychiatrischen Dienstes und des angegliederten Tageszentrums unter der Anleitung des Künstlers Wolfgang Weinmann entstanden.
Der Titel "Wertlos? - Alltagsdinge werden zur Kunst" soll darauf hinweisen, dass das scheinbar Nutzlose einen neuen Wert bekommt, wenn es in einen anderen Zusammenhang gestellt wird, hieß es. Das Röhren-Objekt ist als Gemeinschaftsarbeit in einem geschützten Rahmen, den Sozialpsychiatrischen Dienst, entstanden.
Die am Projekt Beteiligten konnten ihr Selbstvertrauen stärken, indem sie ihr Kunstwerk öffentlich präsentierten und Wertschätzung erfuhren. Somit konnten sie dazu beitragen, die Problematik der psychischen Erkrankung in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken bzw. der Stigmatisierung ein Stück weit entgegenzuwirken.
Mit dem Objekt bewarb sich der Sozialpsychiatrische Dienst bei der Ausschreibung des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen und schaffte es bei 5000 Einsendungen zu einem ehrenvollen Preis.
Nach einer "Wanderung" durch 38 deutsche Städte ist das Röhrenwerk wieder "daheim" und kann im Rathaus (1. Stock) von interessierten Betrachtern begutachtet werden.
02.06.08
Neumarkt: Kunst wieder "daheim"