"Eigene Wege gehen"

NEUMARKT. Die CSU-Kreistagsfraktion will in den Bereichen Energie, Bildung und ÖPNV "kräftig anschieben".

In ihrer letzten Sitzung stellte die CSU-Kreistagsfraktion ein Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre auf. Ganz vorne stehen hier Fragen der Energieversorgung im Landkreis insgesamt und in den landkreiseigenen Gebäuden im Besonderen. Weil die Zeit dränge, könne man sich nach Meinung der Fraktion nicht länger nur mit Machbarkeitsstudien auseinandersetzen. Es wird höchste Zeit zu handeln, hieß es.

Das für die beiden Gymnasien in Auftrag gegebene Energiekonzept reicht nicht aus. Die Interessen des Landkreises und die Vorhaben der Stadt müßten schnell zusammengeführt werden. Wenn das nicht gelinge, müsse der Landkreis "eigene Wege gehen", war sich die CSU einig.

Darüber hinaus gelte es natürlich das Energiepotential des ländlichen Raumes insgesamt zu nutzen. "Wir stehen hier in der Pflicht, weil gerade eine schlüssige und bezahlbare Energieversorgung die Zukunft des ländlichen Raumes sichern kann", meinte der Fraktionsvorsitzende Josef Köstler. "Wir müssen nicht alles neu erfinden, aber aus bereits erprobten Projekten lässt sich auch für den Landkreis ein Energie-Mix zusammenstellen. Daran wollen wir in den nächsten Monaten arbeiten", sagte er.

Als genauso wichtig sieht die Fraktion den Bereich der Erziehung und Bildung an. Die CSU werde dabei nicht in den Chor der Kritiker einstimmen, "die das bayrische Schulsystem ständig schlecht reden wollen". "Wer an der Spitze Deutschlands steht, kann soviel nicht verkehrt gemacht haben", sagte der stellvertretende Landrat Albert Füracker. Man stehe zum dreigliedrigen Schulsystem und auch zur Hauptschule, die in Bayern und vor allem im ländlichen Raum einen anderen Stellenwert und ein ganz anderes Niveau habe als in Großstädten und anderen Bundesländern. Füracker: "Warum sollten wir nicht auch stolz sein auf die Leistungen unserer Hauptschüler ?" Vor allem die Bürgermeister stimmten hier vorbehaltlos zu.

Trotzdem gelte es natürlich auch das bestehende Schulsystem ständig zu verbessern. Dazu gehöre heute auch die Jugendsozialarbeit an allen Schulen. Darauf soll nach Meinung der CSU in den nächsten Jahren größter Wert gelegt werden. Dem Landtagskanditaten Albert Füracker wurde dabei noch ans Herz gelegt, dafür zu sorgen, dass der Streit um die Zuständigkeit dieser Jugendsozialarbeit an den Schulen endlich beigelegt wird. Jugendsozialarbeit sei heute ein Erziehungs- und Bildungsauftrag, für den auch der Freistaat Bayern und nicht nur der Sachaufwandsträger zuständig sei, fordert die CSU.

Ein dritter Schwerpunkt im Landkreis soll der ÖPNV werden. Die Fraktion wisse, dass in der Spirale steigender Benzinpreise der Öffentliche Personenverkehr eine Schlüsselfunktion für den ländlichen Raum einnehme. "Junge Leute brauchen Perspektiven für das Wohnen auf dem Land, die älteren die Sicherheit für die nötige Mobilität auch ohne eigenes Auto. Die Menschen werden umdenken müssen und der Kreistag nachdenken", erläuterte der Fraktionsvorsitzende.

Die CSU-Fraktion wolle hier nachbessern. Alle Möglichkeiten sollten ausgelotet und die Angebote so vernetzt werden, dass landkreisweit ein ÖPNV entsteht, der die Bedürfnisse der Bevölkerung abdeckt und gleichwohl bezahlbar bleibt. Anregungen dafür gab es aus der Fraktion zur Genüge. Aber das seien einzelne Schritte. Bis hier ein zukunftsfähiges Projekt stehe, bedürfe es noch viel Arbeit und Einfallsreichtum, war der allgemeine Tenor.
08.07.08
Neumarkt: "Eigene Wege gehen"
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