Adventskalender im Hochsommer

Die Projektleiter und der Bürgerstiftungs-Vorstand haben den Künstler Alfons Dürr und sein Werk in die Mitte genommen: 2. Vorsitzende Vera Finn, "Ideengeber" Peter Pauselius, Vorsitzender Dr. Heinz Sperber, Schatzmeister Josef Dunkes und Projektleiterin Regina Estermaier.
Fotos: Erich Zwick

Das verschneite Wallfahrtskirchlein im Lengenbachtal ist der
Blickfang des Adventskalenders.

Mit berechtigtem Stolz präsentieren die "Eltern" und der "Pate"
Peter Pauselius und Regina Estermaier sowie Alfons Dürr ihr
"Kind", den Adventskalender.
NEUMARKT. Eine Einladung zur Vorstellung eines Adventskalender-Motivs mitten im Hochsommer? Was man zunächst als Scherz hätte auffassen können, stellte sich schließlich als zündende Idee mit einem honorigen Hintergrund heraus.
Den "Geistesblitz" dazu hatten Regina Estermaier und ihr Ehemann Peter Pauselius vom Johann-Mois-Ring in Neumarkt, und weil von der zündenden Idee bis zur perfekten Umsetzung eine gewisse Vorlaufzeit gebraucht wird, gingen die beiden Projektleiter schon am Mittwoch an die Öffentlichkeit. Zu ihrem Vorhaben gab sogar der Wettergott seinen Segen; denn Temperaturen wie am Mittwoch gibt's auch im November.
Der November ist auch als Verkaufsstart für den außergewöhnlichen Adventskalender gedacht, von dem jeder nur gewinnen kann: der, der ihn für fünf Euro erwirbt und die "Bürgerstiftung", die mit dem Reinerlös bedacht wird.
Und nun erst mal der Reihe nach: Der aus Hameln stammende Peter Pauselius brachte die Idee eines "caritativen Adventskalenders" aus seiner Heimatstadt mit. Dort hatte der Lions-Club den außergewöhnlichen "Wartezeit-Verkürzer" auf den Heiligen Abend mit großem Erfolg kreiert und von Jahr zu Jahr in seiner Attraktivität gesteigert.
Warum sollte sich das nicht auf Neumarkt übertragen lassen, fragte sich der Hamelner und fand in seiner Ehefrau die erste begeisterte "Verbündete". Als Dritter im Bunde kam per Zufall der bekannte Neumarkter Künstler Alfons Dürr hinzu, der sofort "Feuer und Flamme" war. Er schuf das Titelbild für diesen außergewöhnlichen Adventskalender, den er am Mittwochabend dem Stiftungsvorstand mit Dr. Heinz Sperber, Vera Finn und Josef Dunkes an der Spitze vorstellte. Es zeigt das verschneite Wallfahrtskirchlein am Ende des romantischen Lengenbachtales.
Ist dieses Meisterwerk allein schon seine fünf Euro wert, so hat der Adventskalender noch ein überraschungsgeladenes "Innenleben". Hinter jedem Türchen verbirgt sich ein Warengutschein, einzulösen bei nahmhaften Geschäften im Landkreis, im Wert von sage und schreibe 500 Euro.
Eine ganz kleine Hürde muss aber der potentielle Gewinner vorher noch nehmen. Jeder Kalender trägt eine Losnummer. Wird diese Nummer gezogen, kann der Eigentümer des Adventskalenders den am entsprechenden Tag ausgelobten Preis sein eigen nennen.
Der Überschuss aus der ungewöhnlichen "Lotterie" fließt - wie schon erwähnt - in vollem Umfang der Bürgerstiftung zu. Diese wurde bekanntlich am 10. Oktober 2006 gegründet und hat inzwischen durch die Hochherzigkeit von 39 Stiftern ein Kapital von mehr als 360.000 Euro angesammelt. Als Ziel - so betonten am Mittwoch die Vorstandsmitglieder - hat sich die Bürgerstiftung ein Stiftungskapital in Höhe von einer Million Euro gesetzt.
Der Adventskalender bringt sie sicherlich wieder ein Stück weiter auf dem Weg dorthin.
Erich Zwick
09.07.08
Neumarkt: Adventskalender im Hochsommer