Im Stich gelassen ?

Umstritten: Soll die Mariahilfbergkirche von zusätzlichen Leuchten angestrahlt werden ?
Fotos: Harald Liederer(2), Thomas Monn(1)

Die Sternwarte am Mariahilfberg.

Der Weltraum wird beleuchtet - hier am Beispiel Burgruine
Wolfstein
NEUMARKT. Die Neumarkter Sternwarte will bei einer Veranstaltung am Freitag um 20 Uhr über das Thema "Lichtverschmutzung" informieren.
Seit Weihnachten haben die Sternenfreunde am Neumarkter Observatorium auf dem Maria-Hilf-Berg ein Problem mehr: Eine Beleuchtung, genauer eine
Gebäudeanstrahlung, in unmittelbarer Nähe der Sernwarte wurde geplant (
wir berichteten mehrfach). Dies wäre das Aus für die Sternwarte, die als Einzige im ganzen Umkreis mit einem
hervorragendem Sternenhimmel aufwarten kann, hieß es damals wie heute. Eine jüngste Sternhelligkeitsmessung habe dies erst kürzlichbestätigt.
Nürnberg, Regensburg und München, die nächsten Volkssternwarten-Nachbarn, sind bereits mitten in der lichtdurchfluteten Stadt. Hier sehe man nur noch die hellsten Sterne.
Damit das Thema nicht in Vergessenheit gerät, wollen die Mitglieder alle Besucher in einer weiteren Präsentation am Freitag über die
Arbeiten der Sternenbeobachter auf dem Mariahilfberg informieren und gleichzeitig die Probleme einer übermäßigen Beleuchtung in und
um Neumarkt herum darlegen und darauf aufmerksam machen, daß es bereits "15 Minuten vor 12" ist.
Leider sei von der Stadt bislang keinerlei weitere weitreichende Info darüber, wie denn jetzt der Beschluß des Werkssenates zur geplanten Beleuchtung der Maria-Hilf-Kirche tatsächlich umgesetzt wird. Sollte nach der Sanierung der Kirche das Thema erneut aufgegriffen werden, so jedenfalls sei es geplant, "stehen wir wieder am Anfang beziehungsweise am Ende", so Vorsitzender Harald Liederer.
Die Mitglieder des Vereins Bayerische Volkssternwarte Neumarkt
fühlen sich von der Neumarkter Stadtpolitik alleine gelassen, erklärte er im Vorfeld der Info-Veranstaltung. Kurz vor der Wahl hätten die Parteien Gruppierungen in Neumarkt versprochen, einmal auf der
Sternwarte vorbeizuschauen. Nach FLitZ (
wir berichteten) will jetzt auch die UPW am Freitag zu einem Informationsaustausch über die Sachlage auf der Sternwarte kommen.
Die beiden Vorsitzenden, Harald Liederer und Michael Endig, wollen in eindrucksvollen Bildern zunächst die Sternwarte und ihre Arbeit vorstellen, um dann überzuleiten
zum brandheißen Thema "Lichtverschmutzung". Es ist übrigens jeder interessierte Besucher willkommen.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, Spenden sind aber willkommen, auch im Hinblick auf die geplante Anschaffung eines neuen Kuppelfernrohres, da das alte Geräte
nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Im Anschluß kann dann der noch unbeleuchtete Sternenhimmel betrachtet werden.
24.07.08
Neumarkt: Im Stich gelassen ?