Buch wird 2010 fertig


Die "Goldenen Zwanziger" fallen auch in den Zeitraum des Buchprojekts "Neumarkt 1919 - 1945". Aus dieser Zeit stammt die schon etwas vergilbte Aufnahme des damaligen Stadtratsgremiums.
Repro: Erich Zwick

Mit den Schicksalsjahren Neumarkts befassen sich Kulturamts-
leiterin Dr. Gabriele Moritz, Stadtarchivar Dr. Frank Präger und
die Historiker vom Verein "Geschichte für alle", Bernd Winds-
heimer und Katrin Kasparek (sitzend). Ihre bisherigen Publi-
kationen stellten sie Oberbürgermeister Thomas Thumann vor.
Foto: Erich Zwick

Festumzug am 1. Mai 1933 - Hakenkreuz-Fahnen sind nur in der
Vergrößerung zu erkennen. (Auf das Foto klicken)
Foto:Archiv
NEUMARKT. Das Buchprojekt "Neumarkt 1919 - 1945" soll kein Schnellschuss werden, sondern "eine wissenschaftliche Publikation, die lesbar ist", wie es Dr. Gabriele Moritz, die Leiterin des Kulturamtes der Stadt, formulierte.

Um "Nägel mit Köpfen" zu machen, wurde der für dieses Jahr angepeilte Fertigstellungstermin auf 2010 verschoben - als eines der Highlights zum 850. Stadtjubiläum.

Unter der Federführung von Stadtarchivar Dr. Frank Präger wurden noch Historiker vom Institut für Regionalgeschichte Nürnberg, besser bekannt unter dem Vereinsnamen "Geschichte für alle", mit ins Boot geholt, die ihre Erfahrungen mit einbringen. Am Freitag standen Bernd Windsheimer und seine Kollegin Katrin Kasparek als Kenner ihres Fachs Oberbürgermeister Thomas Thumann Rede und Antwort, der das Kulturamt im Jahr 2006 beauftragt hatte, die Stadtgeschichte des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts historisch aufzuarbeiten.

Den Anstoß dazu hatte das Projekt "Ilse" am Ostendorfer Gymnasium gegeben, das im Musical "Der letzte Brief" gipfelte. Daraufhin hatte Thomas Thumann die Gebrüder Haas nach Neumarkt eingeladen, sie im Rathaus empfangen und einen Weg im Stadtpark nach Ilse Haas benennen lassen.

In den zurückliegenden Monaten hatte Stadtarchivar Dr. Frank Präger intensive Quellenarbeit betrieben: 35.000 Zeitungsartikel jener Epoche wertete er aus, stöberte in Akten des Staatsarchivs in Amberg und im Münchner Hauptstadtarchiv, klopfte das Diözesanarchiv in Eichstätt und das Landeskirchliche Archiv ab - mit dem Ergebnis, dass der Zeitplan nicht einzuhalten ist.

Jetzt soll das Buchprojekt bis November 2010 gedeihen. Diese Zeit ist notwendig, um eine sorgfältige und ausgewogene Darstellung dreier Welten - Weimarer Republik, 3. Reich, Nachkriegszeit - auf die Reihe zu bringen. Ein Unterfangen, um das die Autoren nicht zu beneiden sind.

Da war noch Dr. Karl Ried in einer ungleich günstigeren Position: Er zeichnete die Neumarkter Stadtgeschichte bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges nach. Sein Werk erschien zum 800. Stadtjubiläum im Jahre 1960.

Damit die Zeit bis zur Veröffentlichung nicht zu lange wird, plant das Kulturamt im November eine kleine Ausstellung im Stadtmuseum. Ausgewählte Bilddokumente zeigen Stationen auf dem Weg Neumarkts von der Weimarer Republik in den Nationalsozialismus.
Erich Zwick
25.07.08
Neumarkt: Buch wird 2010 fertig
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