"Kaum Unterlagen"
NEUMARKT. Die CSU-Kreistagsfraktion sieht ein städtisches Biomasseheizwerk positiv, kritisiert aber die zeitliche Verzögerung.
Wenig begeistert waren Landrat Albert Löhner bei ihrer Tagung in Lauterhofen vor allem, weil "bislang keine verwertbaren Unterlagen" der Stadt vorliegen würden, die Stadtwerke aber andererseits dem Landratsamt bereits die Aushändigung des künftigen Versorgungsvertrages angekündigt haben, der geprüft und bis Ende August unterschrieben werden sollte.
Nachdem der Landkreis in die bisherigen Planungen "kaum eingebunden" war, sei es umso wichtiger, diesen Versorgungsvertrag sorgfältig durchzuarbeiten und dann im Kreistag darüber zu entscheiden, stellte der Landrat unmissverständlich fest. Dabei würden auch die in Kürze vorliegenden Energiekonzepte der beiden Gymnasien weiterhelfen. Außerdem müsse der Landkreis gerade im Klinikum auch im Energiebereich wirtschaftlich arbeiten.
Entscheidend für die Zustimmung werde deshalb ein vernünftig kalkulierter Energiepreis und eine zeitnahe Realisierungsphase sein, war sich die Fraktion einig.
"Unverständnis" äußerten die CSU-Kreisräte zu der zeitliche Verzögerung des Projekts, das bereits vor einem Jahr mit dem selben Standort und in ähnlicher Form im Stadtrat beschlossen worden sei. Die Kreistagsfraktion unterstütze in diesem Zusammenhang die Haltung der CSU-Stadtratsfraktion, wonach Standort, Wirtschaftlichkeit und technische Ausführung der Anlage endlich "zeitnah und nachprüfbar" behandelt werden müßten.
Die Frage nach den Wärmekunden und den Energielieferanten müsse eindeutig geklärt sein. Die bisherige Vorgehensweise entspreche "seit über einem Jahr leider nicht diesen Kriterien", beklagten mehrere Fraktionsmitglieder.
Zu Beginn der Sitzung hatte Stadt- und Kreisrat Helmut Lahner das Projekt kurz erläutert und auf die hohe regionale Wertschöpfung dieser Anlage verwiesen. Grundvoraussetzung sei allerdings, "dass die technische Planung und die wirtschaftliche Orientierung seriös angegangen werden".
Fraktionsvorsitzender Josef Köstler äußerte sich im Namen der Fraktion grundsätzlich positiv zu diesem Vorhaben, das der Landkreis mit seiner Energieabnahme von über 50 Prozent als wichtigster Partner unterstützen sollte.
01.08.08
Neumarkt: "Kaum Unterlagen"