Riesen-Windrad wird geweiht
Die neue "Windmühle" bei Laaber.
NEUMARKT. Mit einem "Windmühlenfest" wird am Wochenende bei Laaber die derzeit größte Windkraftanlage Ostbayerns eingeweiht.
Gefeiert wird im "Windpark Pilsach" direkt unter der riesigen Windkraftanlage vom Typ E-82 des deutschen Marktführers
Enercon, teilte die Regensburger Firma
Windpower mit. Die Anlage "Pilsach 2" läuft seit Juli und hat das in unmittelbarer Nähe stehende Windkraftwerk "Pilsach 1" als größte Windkraftanlage Ostbayerns abgelöst.
Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 15 Uhr. Um 16 Uhr findet die kirchliche Segnung der Anlage
mit anschließenden Grußworten von Vertretern aus Politik und Naturschutz statt.
Umrahmt wird die zweitägige Veranstaltung mit einem Festzeltbetrieb bei bayrischer Küche, einem buntem Kinderprogramm
mit Kletterturm, Hüpfburg und "Windolympiade".
Während der gesamten Veranstaltung ist eine Besichtigung der "größten Windkraftanlage Ostbayerns" möglich.
Zudem kann sich die Öffenttlichkeit bei einem Energieforum rund um das Thema "Erneuerbare Energien" und "Windenergie in Bayern" informieren, heißt es in der Einladung.
An der Autobahn A3 im "Sondergebiet Windkraft" der Gemeinde Pilsach arbeitet
seit Mitte 2007 in der Nähe des bis dato größten Windkraftwerks Ostbayerns (WKA Pilsach 1, Enercon E-70) das
noch größere Windkraftwerk Pilsach 2. Beide Standorte befinden sich in exponierter Lage auf der europäischen
Wasserscheide zwischen Rhein und Donau.
Geliefert und errichtet wurde diese High-Tech-Anlage vom Typ E-82 ebenfalls von der Firma
Enercon GmbH aus Aurich in Ostfriesland.
Das Betonfundament der Windkraftanlage befindet sich in einer Baugrube mit einem Durchmesser von etwa 20 Metern.
In dem wuchtigen Fundamentkörper mit einer Grundfläche von 222 Quadratmetern und drei Meter Höhe wurden etwa 750 Tonnen Beton
und rund 40 Tonnen Stahl verbaut.
Der Turm der Windkraftanlage besteht zu drei Vierteln aus Fertigbetonteilen, die von Tiefladern angeliefert wurden. Den
Übergang zur Gondel bildet ein rund 25 Meter langes Stahlsegment. Das gesamte Gewicht des Turms beträgt fast
1000 Tonnen.
Der Antriebsstrang der Windkraftanlage (Maschinenhaus, Generator, Nabe und Rotorblätter) wiegt
insgesamt 120 Tonnen.
Zur millimetergenauen Montage der schweren Teile in der luftigen Höhe von 110 Metern wurde
ein 750-Tonnen-Spezialraupenkran eingesetzt. Der musste wegen seiner Größe in Einzelteilen auf über 30 Schwertransportern
angeliefert und erst vor Ort zusammen gebaut werden.
Die E-82 ist wegen des großen Rotordurchmessers von 82 Metern und des 109 Meter hohen Turms eine ideale
Windkraftanlage für das Binnenland, hieß es im Vorfeld der Einweihung. Die Jahresstromproduktion der Anlage beträgt
etwa 4,6 Millionen Kilowattstunden. Dies entspricht 2.300 Volllaststunden.
Mit einem Rotordurchmesser von 71 Metern und einer Nabenhöhe von 101 Metern erzeugt die
Enercon E-70 in Pilsach bisher schon jährlich
rund 3,4 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit produziert die neue Windkraftanlage E-82 am selben Standort
mit der gleichen Nennleistung bemerkenswerte 35 Prozent mehr an Strom, hieß es.
Zusammen erzeugen beide Windkraftanlagen in einem durchschnittlichen Windjahr
acht Millionen Kilowattstunden "umweltfreundlichen und CO2-freien Strom", hieß es.
Die Gemeinde Pilsach habe mit ihrer "vorausschauenden Bauleitplanung" die Grundlage für einen "entscheidenden
Wandel gelegt". Nun werde durch Strom aus Wind, Biomasse, Sonne und Wasser in der Gemeinde das
Eineinhalbfache ihres gesamten Stromverbrauchs erzeugt.
16.09.08
Neumarkt: Riesen-Windrad wird geweiht