Gefahr für Mensch und Tier


Mitglieder des Bundes Naturschutz machen der hochgiftigen
und daher gefährlichen Herkulesstaude den Garaus.
Foto: Archiv/Zwick


Die Ambrosia-Pflanze


Dieses Christophsgreiskraut wurde am Habsberg fotografiert.
NEUMARKT. Auch im Landkreis Neumarkt sind gefährliche Pflanzen wie "Beifuß-Ambrosie","Herkulesstaude" oder "Jakobsgreiskraut" auf dem Vormarsch. Kreisfachberater Franz Kraus gibt Tipps, wie man damit umgehen soll. Auch mehrere Neumarkter Apotheken wollen beraten.

Draußen in der Natur, aber auch in Gärten tauchen immer wieder Pflanzen auf, die dort nicht bewusst angepflanzt wurden. Im Garten kann dies durchaus eine Bereicherung darstellen. Manche Arten sind allerdings problematisch, da sie entweder andere dort beheimatete Pflanzen verdrängen oder auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen beim Menschen führen können.

Beispiele für solch invasiv sich ausbreitende "Neuankömmlinge" sind das "Drüsige Springkraut", das sich an den Bächen und Flüssen immer mehr ausbreitet.

Problematisch ist daneben die "Herkulesstaude", die nicht nur eine große Verdrängungskraft besitzt, sondern die auch zu beträchtlichen Hautschäden bei Kontakt mit der Pflanze führen kann.

Naturschützer und Verantwortliche im Gesundheitswesen warnen außerdem vor der Ausbreitung der "Beifuß-Ambrosie". Diese unscheinbare Pflanze taucht immer wieder in Gärten, auf Schuttplätzen, auf Baustellen und entlang von Autobahnen auf. Sie fühlt sich auf offenen Böden sehr wohl, aber nicht nur dort. Eingeschleppt wurde diese aus Amerika stammende Pflanze vielfach mit Vogelfuttermischungen. Deshalb taucht sie oft zunächst in der Nähe von Vogelfutterplätzen auf.

Die Ambrosia ist in hohem Maße Allergie auslösend. Bei empfindlichen Menschen kann schon der Hautkontakt mit der Pflanze problematisch sein.

Gefährlicher jedoch sind blühende Pflanzen. Durch die späte Blütezeit wird die Pollensaison für die Allergiker um etwa zwei Monate verlängert. Die bis 1,5 Meter hohe Pflanze bringt zur Blütezeit von August bis Oktober riesige Mengen an Pollen hervor. Die sind in erster Linie verantwortlich, dass allergische Reaktionen ausgelöst werden.

Kreisfachberater Franz Kraus vom Landratsamt Neumarkt weist auf die Erkennungsmerkmale der Pflanze hin. "Die Größe der Ambrosie schwankt von 30 Zentimeter bis etwa 1,5 Meter. Die Blätter sind doppelt gefiedert und beidseitig grün. Der Stängel der Pflanze ist zunächst grün und verfärbt sich mit zunehmendem Alter rötlich. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die Behaarung am Stängel. Durch die Beachtung der Merkmale, kann sie nicht mit dem ähnlich aussehenden Beifuß verwechselt werden, der in unserer Region sehr häufig anzutreffen ist".

Um der weiteren Verbreitung entgegen zu treten, hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz ein "Aktionsprogramm Ambrosiabekämpfung Bayern" aufgestellt.

Wie kann jeder Bürger mithelfen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern? Hilfe bei der Bestimmung der Ambrosia bekommt man auch in der Klosterapotheke und der Rathausapotheke in Neumarkt, sowie in der Marienapotheke in Seubersdorf und der Marktapotheke in Breitenbrunn.

In letzter Zeit wurde auch eine Verbreitung des das gelb blühenden Jakobsgreiskrautes beobachtet. An Weg- und Straßenrändern, auf Brach- und Stillegungsflächen oder Weiden ist es zu finden. Es ist auch als Jakobskreuzkraut bekannt. Wegen seiner Giftigkeit ist es nötig, es auf Weiden zu bekämpfen, da es als Jungpflanze von den Tieren gefressen wird. Pferde reagieren neben Rindern offensichtlich empfindlicher als Ziegen und Schafe.

Die Giftstoffe werden auch im Heu und in der Silage nicht abgebaut und führen bei den Tieren zu chronischen Lebervergiftungen. Die Giftstoffe werden im Organismus der Tiere angereichert und können zum Tod der Tiere führen. Als tödliche Gesamtdosis werden für Rind und Pferd 0,05 bis 0,02 Kilo getrocknetes Jakobsgreiskraut je Kilo Körpergewicht angegeben.

Ein dichter Grünlandbestand mit entsprechender Nutzung vermindert die Ausbreitung der Pflanze. Die Pflanze muss durch häufige Mahd am Aussamen gehindert werden. Auf Koppeln mit wenig Nachpflege findet das Jakobsgreiskraut optimale Bedingungen und stellt eine Gefährdung der Tiere dar.

Die Pfalnze blüht gelb von Juli bis Oktober und gehört zu den Korbblütlern. Die Größe schwankt je nach Standort von 30 Zentimetern bis zu einem Meter. Bald nach der Blüte bilden sich die weißen Haare an den Samen, was der Pflanze den Namen Greiskraut einbrachte.
17.09.08
Neumarkt: Gefahr für Mensch und Tier
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