Die älteste Wissenschaft
NEUMARKT. Der Vorsitzende der Münchner Volkssternwarte spricht am Freitag in Neumarkt über "die Astronomie unserer Vorfahren".
Bereits zum wiederholtem Male besucht der derzeitige Vorsitzende der Münchner Volkssternwarte, Hans-Georg Schmidt seine Neumarkter Kollegen um
einen Vortrag für die Neumarkter Bevölkerung zu halten. Die guten Beziehungen werden das ganze Jahr über gepflegt, ist doch der Leiter der Neumarkter Sternfreunde, Harald Liederer häufig in München auf dem
Observatorium als aktiver Beobachter zu Besuch.
Am Freitag um 20 Uhr wird Hans-Georg Schmidt über die "Astronomie unserer Vorfahren" berichten.
Rondelle und Visuren lautet die Überschrift und soll darlegen, daß die Astronomie die älteste Wissenschaft ist, die von den Menschen betrieben wird.
Bereits vor vielen Jahrtausenden haben die Vorfahren den Lauf der Gestirne beobachtet. Zu diesem Zweck errichteten sie mancherorts große Bauwerke,
von denen einige bis auf den heutigen Tag überdauern konnten. Die gewaltige Anlage von Stonehenge im südwestlichen England dürfte in diesem Zusammenhang
wohl am bekanntesten sein.
Nicht so bekannt ist jedoch die Tatsache, dass schon vor über siebentausend Jahren im heutigen Niederbayern
ausgeklügelte Anlagen gebaut worden sind, mit denen die Bewegungen von Sonne und Mond verfolgt wurden.
Und schließlich zeigt die Entdeckung der "Himmelsscheibe von Nebra", dass sich die Vorfahren schon recht gut mit himmlischen Vorgängen ausgekannt haben.
Für Neumarkter dürfte interessant sein, daß bereits Pfalzgraf Otto II von Mosbach, auch "Mathematicus" genannt und einst Regent von Neumarkt, in Neumarkt aktiv Astronomie betrieb. Im sogenannten Mathematikerturm, neben der Neumarkter Residenz, ließ er sogar eine kleine Sternwarte errichten. Im rechten Seitenflügel in der Hofkirche steht sein Marmorhochgrab.
Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion und Himmelsbeobachtung.
26.09.08
Neumarkt: Die älteste Wissenschaft