"Falsche Adresse"

Noch immer umstritten: die alte B 299 zwischen Hasenheide und Sengenthal.
NEUMARKT. Als "falsche Adresse" sieht sich OB Thumann bei einem polemischen Brief von Sengenthaler Rückbau-Gegnern.
Einige Gegner der Rückbau-Pläne an der alten B 299 zwischen Hasenheide und Sengenthal hatten in einem Brief an OB Thomas Thumann deutlich über das Ziel hinausgeschossen, als sie den Neumarkter Stadt-Chef fragten: "Können Sie noch ruhig schlafen, wenn das erste Kind tot gefahren worden ist, obwohl Sie in der Lage gewesen wären, das zu verhindern?".
Dabei hat zu dem Thema weder die Stadt Neumarkt noch der Oberbürgermeister irgend etwa zu entscheiden, empört sich der Neumarkter OB. Er sei schlicht der "falsche Adressat" und verwahre sich "entschieden gegen die polemischen Aussagen".
Dabei hatten die Sengenthaler Gegner eines Rückbaus in der Stadt Neumarkt sicher keinen Gegner: wie von der Gemeinde Sengenthal erbeten und vom Stadtrat beschlossen (
wir berichteten) werde er die von Sengenthaler Seite entworfene Erklärung mit unterzeichnen, sagte der Oberbürgermeister.
Der Rückbau der B299 sei eine Entscheidung, die nicht in Neumarkt gefallen sei und die derzeitige Rechtslage dazu sei eindeutig, worauf Regierungspräsidentin Brunner in mehreren Gesprächen ihm gegenüber hingewiesen habe. Trotzdem habe Oberbürgermeister Thumann in der Vergangenheit wiederholt das Thema "Rückbau" bei Gesprächen mit dem Staatlichen Bauamt und der Regierung sowie auch bei der Obersten Baubehörde angesprochen und Änderungsmöglichkeiten abgeklopft.
Allerdings habe man dort stets auf den Planfeststellungsbeschluss verwiesen und darauf, dass auch keine neuen Sachverhalte ersichtlich seien. Der Planfeststellungsbeschluss sei rechtskräftig und letztlich auch durch Gerichtsbeschluss untermauert.
Darüber hinaus verweist Oberbürgermeister Thumann auch auf "leidenschaftliche Stimmen" aus dem Neumarkter Stadtteil Hasenheide, die sich eindeutig für den von der Regierung beschlossenen Rückbau aussprechen. Auch aus der Gemeinde Sengenthal habe er wiederholt Aussagen gehört, die sich ebenfalls klar für einen Rückbau aussprechen.
Wenn auf der Weichselsteinstraße tatsächlich zusätzliche Gefährdungen durch einen möglichen Schleichverkehr entstünden, so wäre es vielleicht denkbar, mit verkehrsrechtlichen Maßnahmen einzugreifen, etwa mit einem Verbot für den Durchgangsverkehr, mit weiteren Einbauten oder ähnlichem. Hier wolle er sich allerdings nicht in die Angelegenheit der Gemeinde Sengenthal einmischen.
09.10.08
Neumarkt: "Falsche Adresse"