Verwaiste Baustelle

Die Firma Bögl zog ihr Personal und ihre Baumaschinen zurück.
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NEUMARKT. Weil das Land Schleswig-Holstein nicht zahlt, zieht das Sengenthaler Unternehmen Bögl von einer Baustelle seine Bagger ab.
Angeblich hat das Land Abschlagszahlungen in Höhe von 1,7 Millionen Euro nicht überwiesen, obwohl das Unternehmen aus dem Landkreis Neumarkt immer wieder darauf gedrängt hat. Seit August soll es schon Streit ums Geld geben.
Jetzt zog Bögl offensichtlich die Notbremse und holte sein Personal und seine Baumaschinen von der Baustelle an der A 24 zwischen Schwarzenbek und Witzhave ab. Insgesamt ist die Sanierung der Autobahn auf der neun Kilometer langen Strecke mit rund zehn Millionen Euro veranschlagt.
Bei allem Streit ums Geld wird dem Sengenthaler Unternehmen aus dem Kieler Verkehrsministerium durchaus gute Arbeit bestätigt. Dort wird der Schwarze Peter nach Berlin weitergereicht: Beim Bund hätte sich die Auszahlung der Gelder verzögert und deshalb könne das Land auch nicht in Vorleistung treten und der Baufirma die ihr zustehende Beträge überweisen.
Daß Bögl seine Arbeiter zurückrief, könne man dem Unternehmen nicht vorwerfen, hieß es aus dem Landes-Verkehrsministerium: Das sei das "gute Recht" der Firma gewesen, hieß es. Bögl stehen jetzt vermutlich auch Verzugszinsen und Gewinnausfall zu.
Die Arbeiten an der Baustelle sind jetzt eingestellt. Weil neu ausgeschrieben werden muß - und das europaweit - wird es mit den Bauarbeiten zu erheblichen Verzögerungen kommen.
15.10.08
Neumarkt: Verwaiste Baustelle