Das Christkind "kiebitzte"

An dem Budenstädtchen vor dem Rathaus wird schon eifrig gehämmert und gezimmert.
Fotos: Erich Zwick

Christkind Angela Steinmetz und die beiden Weihnachtsmarkt-
Manager Josef Achatz und Michael Stepper stellen das Weih-
nachtshaferl 2008 vor.
NEUMARKT. "Ja, is' denn heut' scho' Weihnachten?". Der Slogan, den "Kaiser Franz" zum Klassiker gemacht hat, musste einem am Freitag in den Sinn kommen, als ein leibhaftiges Christkind vom Hotel Stern über die Marktstraße lugte und einen ersten Blick auf seinen im Aufbau befindlichen Weihnachtsmarkt warf.
Und es war nicht irgend ein Christkind, sondern das Neumarkter, das erstmals im vollen Ornat dem kommenden Donnerstag entgegen sah, an dem es um 17 Uhr den Prolog sprechen darf.
Angela Steinmetz – so heißt das Neumarkter Christkind mit bürgerlichem Namen, das wir unseren Lesern bereits in Wort und Bild vorstellten (
Bericht hier) - absolvierte zugleich ihre erste "Pressekonferenz", zu der die Markt-Manager Josef Achatz und Michael Stepper eingeladen hatten. Der Dritte im Bunde, Norbert Wittl, fehlte wegen geschäftlicher Verpflichtungen.
"Mein Traum ist in Erfüllung gegangen", bekräftigte noch einmal das in Berngau beheimatete Christkind, das bei der DATEV in Nürnberg eine Ausbildung absolviert und dort – welch ein Zufall – nach der Wahl zum Christkind in die Jugendvertretung gewählt wurde.
Mit einem Christkind von Nürnberg möchte sie keinesfalls tauschen, dort sei alles zu hektisch, zu kommerziell. In Neumarkt dagegen sei alles noch gemütlicher, familiärer – und so soll es auch bleiben.
Diese aufmunternden und anerkennenden Worte wollen Michael Stepper und Josef Achatz als Auftrag verstanden wissen, den Markt zwar ständig zu verbessern, aber an seiner Substanz nicht zu rütteln. "Qualität geht vor Masse", brachte es Josef Achatz auf den Punkt.
Trotzdem mangelt es nicht an Neuerungen: die Fenster der beiden den Marktstraßen zugewandten Seiten des Rathauses werden mit Lichtergirlanden geschmückt; Transparente überspannen die Eingänge zur Budenstadt und die vier natürlichen Bäume innerhalb des Marktes bekommen Glanzlichter aufgesetzt.
Der Weihnachtsmarkt ist vom 28. November bis 22. Dezember täglich von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Auftakt ist am Donnerstag, 27. November, um 17 Uhr mit einer Ansprache von Oberbürgermeister Thomas Thumann und dem Prolog des Christkinds Angela Steinmetz. Die musikalische Umrahmung besorgt die Blaskapelle Pölling. Am 23. Dezember schließt der Markt um 17 Uhr. Am Samstag, 20. Dezember, geht’s bis 22 Uhr; denn Weihnachten ist ja nicht nur ein besinnliches, sondern auch ein fröhliches Fest. Da ist ab 19 Uhr eine "Chrismasparty" mit den DJs Jürgen und Fritzi angesagt.
Aber auch an den übrigen Tagen – hauptsächlich samstags und sonntags – ist immer ein attraktives Rahmenprogramm geboten. So nimmt am Sonntag, 30. November, von 14 bis 16 Uhr das Christkind persönlich die Wunschzettel der Kleinen entgegen; am Samstag, 6. Dezember, kommt um 16 Uhr der Nikolaus mit dem Pferdeschlitten und bringt Geschenke und in der Woche darauf ist Eselreiten bei der Weihnachtskrippe geboten.
Und für die Großen nicht minder wichtig: der obligatorische Glühwein wird in einem tannengrünen Weihnachtshaferl gereicht, auf dem an "10 Jahre Landesgartenschau Neumarkt" erinnert wird. Bei Landesgartenschau und Glühwein – da muss es einem einfach warm ums Herz werden.
Erich Zwick
21.11.08
Neumarkt: Das Christkind "kiebitzte"