Landkreismedaille übergeben


Der Geehrte mit Landrat Albert Löhner und den stellvertretenden Landräten.
Fotos:Susanne Weigl

Botschafter des Landkreises



NEUMARKT. Als Persönlichkeit, die sich weit über die Grenzen des Landkreises hinaus im Bereich der Naturwissenschaften "als Leuchtturm und Aushängeschild" einen Namen gemacht hat, wurde am Montag in der Festsitzung des Neumarkter Kreistages Prof. Dr.rer.nat. Wolfgang M. Heckl mit der Landkreismedaille ausgezeichnet.

Der gebürtige Parsberger brilliere mittlerweile "als bestmöglicher Botschafter für unseren Landkreis in der Landeshauptstadt München und weit darüber hinaus", sagte Landrat Albert Löhner in seiner Laudatio (Wortlaut hier). Löhner erinnerte daran, daß Heckl seine Kindheit und Jugend in seiner Heimat Parsberg verbrachte und am Ostendorfer Gymnasium sein Abitur mit der Traumnote 1,0 "als bis dahin bestes Abitur an diesem Gymnasium" ablegte.

Heckl habe sich sowohl als Generaldirektor des Deutschen Museums in München wie auch als Mitglied und Sprecher zahlreicher nationaler und internationaler Gremien einen herausragenden Ruf erworben, sagte Löhner. Neben unzähligen Publikationen und Fachvorträgen habe er in zahlreichen Fernseh- und Rundfunksendungen, Interviews und Zeitungsartikeln mit Begeisterung das Interesse an der Wissenschaft geweckt.

"Wie kaum ein anderer verstehen Sie es, naturwissenschaftlich sehr komplexe Zusammenhänge in allgemeinverständlicher Sprache zu formulieren und zu kommunizieren. Ihr Vortrag über die Entstehung des Lebens in diesem Saal hier war ein Lehrbeispiel dafür", sagte Löhner.

Heckl wurde in der Vergangenheit mehrfach für seine wissenschaftlichen Forschungen auf dem Gebiet der Nanotechnologie mit dem Philip Morris Forschungspreis, und auf dem Gebiet der Vermittlung von Wissenschaft in die Gesellschaft mit dem Communicator Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, sowie, als einziger Deutscher bisher, mit dem René Descartes Preis der Europäischen Kommission ausgezeichnet.

Bei all diesen Verdiensten, Auszeichnungen und Ehrungen habe er nie seine Heimat vergessen, sagte der Landrat. "Sie haben immer wieder auf Parsberg und den Landkreis Neumarkt als Ihre Heimat aufmerksam gemacht". Der Neumarkter Kreistag habe sein Engagement einstimmig mit der Verleihung der Landkreismedaille gewürdigt.
NEUMARKT. Landkreis und Kommunen würden sich "mehr Verlässlichkeit und Planungssicherheit durch die höheren Ebenen" wünschen, sagte Landrat Albert Löhner bei der Festsitzung des Kreistages. Die Landkreismedaille ging heuer an Professor Wolfgang M. Heckl (siehe Kasten rechts).

Die letzen Jahre seien durch vielerlei Änderungen in der "sogenannten Großen Politik" geprägt. Diese Änderungen hätten "auch uns auf kommunaler Ebene immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt", sagte Löhner in seeinem Jahresrückblick. So hätten viele Änderungen in der Gesetzgebung im Gesundheitswesen viel Flexibilität und Kreativität abverlangt. Mit der Umwandlung in ein selbständiges Kommunalunternehmen und vielen Neuerungen auch im medizinischen Angebot des Neuamrkter Klinikums habe man darauf "gemeinsam eine gute Antwort gefunden und gegeben".

Im Bildungswesen waren die Umstellung auf die sechsstufige Realschule, die Mittags- und Nachmittagsbetreuung an den Gymnasien und die immer noch ansteigenden Übertrittsquoten an die weiterführenden Schulen zu bewältigen. "Auch diese Hürden haben wir im Kreistag und in der Landkreisverwaltung gut gemeistert, auch wenn gerade in den Gemeinden die Sorgen um die Hauptschulen nicht kleiner wurden und werden", sagte der Landrat. Hier gelte es noch zukunftsfähige Lösungen zu finden.

"Der Bund und auch das Land stellten uns mit Gesetzen oder Beschlüssen manchmal vor schwer lösbare Situationen", erinnerte Löhner. Das mache die Arbeit nicht leichter und vor allem für die Bürger manchmal nur schwer erklärbar. Mehr Verlässlichkeit und Planungssicherheit durch die höheren Ebenen seien daher ein Wunsch "der kommunalen Familie Landkreis und Gemeinden".

In den letzten beiden Jahre sei die wirtschaftliche Entwicklung im Land und auch in den Kommunen erfreulich verlaufen. "Sie eröffnet die Möglichkeit zu mehr finanzieller Handlungsfähigkeit und brachte uns im Gegensatz zu den Vorjahren wenigstens aus der Defensivhaltung heraus, gegen immer neue Belastungen durch den Bund und das Land vor allem im Sozialbereich ankämpfen zu müssen", sagte Löhner. Leider drohe nun wegen der Finanzkrise und eines beginnenden wirtschaftlichen Abschwungs schon wieder "neues Ungemach".

Man konnte in zwei Sitzungen des "alten" Kreistages und fünf Sitzungen des zum 1. Mai neu gewählten Kreistages, zwei Sitzungen des alten und zwei des neuen Kreisausschusses, vier Sitzungen des Wirtschafts- Landwirtschafts- und Umweltausschusses, je einer Sitzung des Gesellschafts-, Kultur- und Sportausschusses, einer Sitzungen des neuen Rechnungsprüfungsausschusses, des Jugendhilfeausschusses sowie zahlreicher Sitzungen der Gremien für den Eigenbetrieb Grundstücke der Kliniken des Landkreises Neumarkt, des Selbständigen Kommunalunternehmens Kliniken des Landkreises Neumarktund der Kliniken Service GmbH wieder einige wichtige Schritte in der Landkreisentwicklung voranschreiten, hieß es.

Im Landkreis Neumarkt konnte ein langer und erfolgreicher Weg der Erweiterung und Sanierung des Klinikums abgeschlossen werden. In fünf Etappen sdei man nun nach 13 Jahren Bauzeit am langersehnten Ziel angekommen. Beginnend 1995 mit der Erweiterung konnte man im Juli 2008 "stolz und glücklich in einem rundum sanierten Gebäude den Festakt der Fertigstellung feiern", sagte Löhner.

Durch die großzügige Stiftung des Ehepaars Leokadia und Johann Donauer konnte am Klinikum Neumarkt nach 13 Monaten Bauzeit ein Neubau mit über 3.000 Quadratmetern Fläche in Betrieb genommen werden. Elf Betten stehen auf der Neumarkt Palliativstation nun zur Verfügung. Dabei handelt es sich um die Behandlung Schwerstkranker, vor allem von Tumorpatienten, die bereits austherapiert sind, aber eine Linderung ihrer Leiden sowie prophylaktisch eine Vermeidung von krankheitsbedingten Symptomen erhalten sollen. Die Stifter übernahmen hier nicht nur die Baukosten, sondern finanzierten auch die Ausstattung und das medizinische Equipment, sagte Löhner.

Neben dem Klinikum standen auch für die Schulen des Landkreises große Investitionen an. Löhner ging dabei näher auf das Ostendorfer Gymnasium, die Knabenrealschule, die Maxmilian-Kolbe-Fachoberschule Neumarkt und Staatlich Berufsoberschule und die Erwin-Lesch-Schule ein (Wortlaut der Rede hier).

In Gemeinschaftsarbeit von Landkreis, Klinikum und Sparkasse mit der Leitung der Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg sowie dem Vorstand der Bionorica AG sei es gelungen, die Einrichtung eines Studienzentrums am Klinikum Neumarkt zu Wege zu bringen. Hier habe zum Wintersemester 2008/2009 ein innovativer Studienschwerpunkt begonnen, der das Betriebswirtschaftsstudium mit der Gesundheitsökonomie verbinde. Die Lehrveranstaltungen der in die Betriebswirtschaft integrierten Gesundheitsökonomie finden unmittelbar "im Zentrum des Geschehens" am Klinikum Neumarkt statt und würden so Praxis und Theorie in idealer Weise verbinden.

Um jungen Menschen der Region eine Hochschulausbildung im Bereich Musik zu bieten und um ihre Bindung an die Region zu erhalten, fördern die Sponsoren die Errichtung eines Studienzentrums in Neumarkt. Die Hochschule für Musik Nürnberg, der Landkreis, die Stadt und die Sponsoren konnten deshalb im Oktober im Kloster St. Josef die Kooperationsvereinbarung unterzeichnen. Neumarkt verfüge mit den beiden Klöstern St. Josef und St. Marien über hervorragende Tagungs- und Übungsmöglichkeiten.

Landrat Albert Löhner wies darauf hin, daß der Landkreis seine Effizienz-Potentiale ausschöpfe, damit man die Gemeinden und Bürger möglichst wenig belasten müsse. Eine der in Bayern niedrigsten Kreisumlagen gäbe den Gemeinden Luft für eigene Investitionen. Man habe im Landkreis in den letzten Jahrzehnten und Jahren "sehr sparsam und wirtschaftlich gearbeitet".

Das erlaubt auch 2008 einen Abschluss vorzulegen, der sehr ordentlich und solide finanziert ist und trotzdem eine sehr hohe Investitionsquote aufweist, sagte Löhner. "Wie kaum ein anderer Landkreis in Bayern nehmen wir nicht nur finanziell Rücksicht auf die Gemeinden. Ohne Übertreibung glaube ich feststellen zu können, dass auch das Serviceangebot und die Unterstützung des Landkreises und Landratsamtes für die Gemeinden unserer Region bayernweit vorbildlich sind". Löhner nannte in diesem Zusammenhang die gemeinsamen Radwegebauten, den laufenden Ausbau des Kreisstraßennetzes, Verkehrskonferenzen, ÖPNV Maßnahmen und vieles andere mehr.
15.12.08
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