...vor einem Jahr: Erhebliche Stauungen Bewaffnet zum Klauen Einbruch bei Juwelier scheitert Essen am Herd vergessen Straße wieder freigegeben

Doppelter Feier-Tag

NEUMARKT. Seit 65 Jahren ist der 24. Dezember für die Eheleute Johann und Maria Sauer ein ganz besonderer Tag. Da ist für sie – wie für alle – nicht nur "Heiliger Abend", sondern die Wiederkehr ihres Hochzeitstages im Kriegsjahr 1943. Am Christfest 2008 feierten sie daher das seltene Fest der "Eisernen Hochzeit".

Das war für Oberbürgermeister Thomas Thumann Ansporn, gleich unter den ersten Gratulanten zu sein, die den beiden gleichaltrigen Jubel-Hochzeitern (Jahrgang 1921) die Glückwünsche des Rates der Stadt und der gesamten Bürgerschaft überbrachten.

Den Vortritt musste er allerdings den "Nachbarn" überlassen: Tochter Gislinde und Schwiegersohn Rüdiger Cedl, dem früheren Direktor der Neumarkter Berufsschule. Da lag es nahe, dass die Feier bei den gleich nebenan wohnenden "Kindern" (aus der langen Ehe ging eine weitere Tochter Hannelore hervor) und deren "Anhang", bestehend aus sechs Enkelkinder und neun Urenkeln, stattfand. Damit konnten sich die Jubilare voll ihren Gratulanten widmen, obwohl sie sich sonst noch weitgehend selbständig versorgen.

Eher ein tragischer Zufall führte die beiden "eisernen" Hochzeiter vor 65 Jahren zusammen. Maria, die im vorderen Bayerischen Wald das Licht der Welt erblickte, verschlug es nach dem Tod ihrer Eltern zu Verwandten ins Rheinland. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam sie nach Nürnberg, wo sie eine Anstellung im Krankenhaus fand.

Johann Sauer, der im elterlichen Betrieb in Neumarkt den Beruf des Bäckers erlernte, verlor im Frühjahr 1943 an der Front den linken Arm. Verwundet im Lazarett in Nürnberg lernte er seine spätere Frau Maria kennen, mit der er im gleichen Jahr am Heiligen Abend in Neumarkt den "Bund fürs Leben" schloss.

Bereits zwei Jahre später konnte das junge Paar ins eigene Häuschen am Heimstättenweg 24 einziehen. Drei Jahre danach trat Johann Sauer in den Dienst der Stadt ein, den er im Jahre 1981 als Schwerbehinderter quittieren durfte.

Das nächste Hochzeits-Jubiläum ist die "Gnadenhochzeit", die nach 70 Jahren Ehe gefeiert wird. Wie schon bisher werden die Eheleute Sauer aber keinen der dazwischen liegenden Hochzeitstage auslassen; denn nicht jeder hat einen "Heiligen Abend" als Gedächtnisstütze.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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