"Welt in Balance"

Viele Mitstreiter

NEUMARKT. Wichtigstes erstes Etappenziel des Global Marshall Plan ist die Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2000, die von 191 Staaten unterzeichnet wurden.

Bis zum Jahr 2015 soll extreme Armut und Hunger beseitigt werden, eine Grundschulbildung für alle Kinder gewährleistet, die Gleichstellung der Frauen gefördert, die Kindersterblichkeit gesenkt sowie eine ökologische Nachhaltigkeit gewährleistet werden. Der Global Marshall Plan wird in einem internationalen Netzwerk von über hundert Organisationen sowie einer Vielzahl von Persönlichkeiten getragen.

Dazu gehören z.B. Muhammad Yunus, der 2006 den Friedensnobelpreis erhalten hat, der bekannte Journalist und Buchautor Franz Alt oder Karlheinz Böhm, der Gründer von "Menschen für Menschen". Auf politischer Ebene wird der Global Marshall Plan in Österreich bereits von allen Bundesländern und in Deutschland von den Bundesländern Thüringen und Nordrhein-Westfalen unterstützt.
NEUMARKT. Ralf Mützel vom Neumarkter Bürgerhaus ist einer der Initiatoren der neuen Regionalgruppe "Ökosoziales Forum Deutschland".

Durch die Regionalgruppe gibt es ab sofort auch in der Metropolregion Nürnberg die Möglichkeit, sich für eine gerechte Welt in Balance und für eine ökosoziale Marktwirtschaft einzusetzen, hieß es in einer Pressemitteilung am Mittwoch.

Ende Dezember hat die Gruppe diesen offiziellen Status erlangt. Bürger aus der gesamten Metropolregion haben sich auf ehrenamtlicher Basis zusammengeschlossen, um die Ziele des Ökosozialen Forums Deutschland in das Bewusstsein der Menschen vor Ort zu bringen.

Ralf Mützel gab am Mittwoch einen Einblick in das Jahresprogramm 2009 der Regionalgruppe: "Der Global Marshall Plan soll durch einige Veranstaltungen in der Metropolregion bekannter gemacht werden, so zum Beispiel mit einem Vortrag von Prof. Dr. Franz Josef Radermacher, einer der Gründungsväter der Initiative". Die Ziele einer ökosozialen Marktwirtschaft sollten auch im Agendabeirat der Stadt Nürnberg und im Rahmen des Internationalen Tages der Menschenrechte vorgestellt werden. "Darüber hinaus möchten wir die Klimaschutzaktion Plant for the Planet an Schulen in der Region starten", sagte Mützel.

"Wir erleben tagtäglich in den Medien, dass die Probleme auf der Welt in Besorgnis erregender Weise zunehmen - die drohende Klimakatastrophe, die globale Finanzkrise, die ungerechte Verteilung zwischen Arm und Reich, der Kampf um Lebensmittel und anderer Ressourcen, der Terrorismus und Konflikte zwischen den Kulturen, um nur einige Probleme zu nennen" beschreibt Stefan Jessenberger aus Erlangen, hauptberuflich bei Siemens tätig, die Ausgangslage.

Seine Mitstreiterin aus Nürnberg, Manuela Forster, die in der Medizinbranche beschäftigt ist, sagte zur "globalen Schieflage", daß die Ursache für diese Situation in den Augen vieler internationaler Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft eine Globalisierung ohne Regeln sei, "wie wir sie derzeit erleben, das heißt eine Globalisierung ohne soziale und ökologische Leitplanken". Seit Ende der 80er Jahre hätten die Regierungen der Welt wichtige Kontrollmechanismen abgeschafft. Die Wirtschafts- und Finanzakteure könnten somit "zunehmend schalten und walten, wie sie wollten und das auf Kosten der Gemeinschaft und unserer Umwelt".

Um die positiven Ansätze zur Lösung dieser globalen Missstände zu bündeln und einen Beitrag zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Welt zu leisten, hat sich im Juli 2008 das Ökosoziale Forum Deutschland gegründet. Heiko Zillich aus Nürnberg, hauptamtlich beim Landesverband der Lebenshilfe, beschreibt die Ziele des Ökosozialen Forums: "Als Dialog- und Handlungsplattform, die parteipolitisch, konfessionell und weltanschaulich unabhängig ist, unterstützt das Ökosoziale Forum Deutschland die Verwirklichung eines Global Marshall Plans". Dieser strebe einen "Weltordnungsrahmen" an, der auf Partnerschaft und faire Zusammenarbeit gründe und respektvoll mit den natürlichen Ressourcen umgehe. "Das Ziel ist, die globale Marktwirtschaft mit ökologischen, sozialen und kulturellen Standards in Einklang zu bringen."

Das nächste Treffen der Regionalgruppe des Ökosozialen Forums findet statt am 27. Januar um 19.00 Uhr im Kulturzentrum K4 in Nürnberg. Außerdem veranstaltet die Regionalgruppe einen Workshop am 14. Februar, um die nächsten Aktionen vorzubereiten.
31.12.08
Neumarkt: "Welt in Balance"
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