"Viele Verbesserungen"

Michael Gottschalk, Rosmarie Kühnlein, Landrat Albert Löhner und Michael Endres (v.l.) - hier bei der Vorstellung der neuen Nachtbuslinien.
NEUMARKT. Auch wenn es nach wie vor schwierig sei, in einem relativ dünnbesiedelten ländlichen Raum einen leistungsfähigen ÖPNV aufzubauen, konnten im abgelaufenen Jahr im Landkreis zahlreiche Verbesserungen erreicht werden.
Darauf wiesen Landrat Albert Löhner sowie Michael Gottschalk und Michael Endres von der Abteilung Kreisentwicklung im Jahresbericht für 2008 hin.
Grundgerüst für den Öffentlichen Personennahverkehr ist nach wie vor die Schülerbeförderung, hieß es dabei. Der ÖPNV solle im Landkreis Neumarkt eine Ergänzung und teilweise Alternative zum Privat-PKW darstellen.
Für die Beförderung der Schüler zu den Schulen in den Gemeinden oder zu den weiterführenden Landkreis-Schulzentren in Neumarkt, Parsberg und Berching, aber auch in Schulzentren angrenzender Landkreise, seien die öffentlichen Busse und die Bahn im Landkreis von grundlegender Bedeutung.
Eine einfache Benutzung der Verkehrsmittel mit aufeinander abgestimmten Fahrzeiten und eine umfangreiche und doch einfach verständliche Information solle die Attraktivität des ÖPNV steigern. Wohnortnahe Haltestellen, die bedarfsgerechte Neu-Einrichtung von Linien und Haltestellen und die kontinuierliche Anpassung der Fahrpläne und -zeiten an die Nachfrage der Kunden sollten Hemmschwellen und Hindernisse zur Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel abbauen helfen, hieß es.
Mittel- bis langfristig will der ÖPNV eine "echte Alternative zum Privat-PKW§ für immer mehr Landkreisbürger werden.
Die seit Sommer 1997 geschaffene Möglichkeit eines einzigen und verbundweit gültigen Fahrausweises im Gebiet des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) sei zwischenzeitlich für viele zur Selbstverständlichkeit geworden. Alle öffentlichen Verkehrsmittel im Verbund-Großraumgebiet und somit auch im Landkreis Neumarkt können mit einem Fahrschein benutzt werden. Daneben schafft eine Kooperation des Landkreises Neumarkt mit dem Regensburger Verkehrsverbund (RVV) die Voraussetzung dafür, dass mit einem Fahrschein - zum Beispiel von Neumarkt nach Regensburg - auch die Stadtbusse in Neumarkt und Regensburg mit dieser Fahrkarte genutzt werden können.
Diese Vorzüge von Tarif-Verbünden kämen nicht nur Berufspendlern und Schülern und Studenten zugute, sondern auch den Tagesausflüglern und Gästen, Einzel- und Gruppenreisenden, aber auch für Einkaufsfahrten.
In Zusammenarbeit mit den Touristikverbänden im Landkreis und der
Regina GmbH erstellte der VGN mehrere Broschüren zum Thema Freizeitgestaltung mit Bus und Bahn im Landkreis Neumarkt. So wurden Vorschläge für Freizeitaktivitäten mit dem ÖPNV wie zum Beispiel Radwandertipps entlang der öffentlichen Bahn und Bus-Linien oder auch "Treideln" am Alten Kanal erstellt. Eine Freizeitbuslinie im Altmühltal zwischen Eichstätt, Dietfurt und Riedenburg und an den Sonn- und Feiertagen im Sommerhalbjahr zum Rothsee sollen eine ÖPNV-Bereicherung zum Freizeit-Angebot im Landkreis Neumarkt darstellen.
Eine optimale Abstimmung der Busse mit den Zu- und Abfahrtszeiten der Bahn sei ein wichtiges Anliegen der beteiligten Aufgabenträger, hieß es bei der Vorstellung des Jahresberichts. Den Pendlern und den Schülern soll damit die Möglichkeit zum zeitsparenden und kostengünstigen Erreichen des Arbeitsplatzes oder der Schule mit der Bahn und den Bussen geboten werden.
Im Raum Neumarkt und Parsberg fahren alle Linien der Stadtbusse die Haltestelle an den Bahnhöfen an und würden so für eine "bestmögliche Anbindung an die Schul- und Arbeitszentren" bieten, hieß es (wobei viele Nutzer durchaus anderer Meinung sind; siehe
Neumarkter Meinungen).
Für weitergehende Anschlüsse, insbesondere für Berufspendler und Schüler im Raum Berg, Lauterhofen, Velburg, Hohenfels, Seubersdorf, Breitenbrunn, Dietfurt, Berching, Mühlhausen, Freystadt und Pyrbaum würden die eingerichteten ÖPNV-Linien sorgen.
Im Gemeindebereich Berg wird ein Anruf-Sammeltaxi (AST) für die Abend- und Nachtstunden, Wochenenden und Feiertage angeboten. Mit diesem Anruf- und Sammeltaxi können Bürger aus dem Gemeindebereich Berg in Zeiten, in denen sonst kein öffentliches Verkehrsmittel in die Gemeinde mehr fährt, die S-Bahn in Altdorf sowie den Bahnhof in Neumarkt problemlos erreichen oder von dort abgeholt werden. Das Anruf-Sammeltaxi ergänzt den allgemeinen ÖPNV nachfrageorientiert zu den Nebenzeiten, an denen kein anderes öffentliches Verkehrsmittel fährt. Das AST erfreue sich zunehmender Beliebtheit nicht nur bei den Berufs-Pendlern, sondern immer mehr auch bei Nachtschwärmern.
Nachtbus
Der Nachtbus - ehemals Diskobus - für Nachtschwärmer fahre weiter auf Erfolgsspur mit jährlich rund 6000 Fahrgästen, hieß es. Der Nacht-Freizeitbus verkehrt immer zwischen Mitte September bis einschlielich April auf 7 Linien nach Neumarkt.
- Linie 1: Velburg-Neumarkt
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- Linie 2: Parsberg-Seubersdorf-Deining-Neumarkt
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- Linie 3: Pyrbaum-Postbauer-Neumarkt
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- Linie 4: Lauterhofen-Pilsach-Neumarkt
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- Linie 5 Ballertshofen-Stöckelsberg-Rohrenstadt-Berg-Neumarkt
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- Linie 6: Breitenbrunn-Dietfurt-Berching-Neumarkt
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- Linie 7: Freystadt-Berngau-Neumarkt
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Der Nachtbus fährt nur an Wochenenden oder an besonderen Ereignistagen, wie zum Beispiel im Fasching. Das Tagesticket kostet 2,50 Euro.
In der Regel bringt gegen Mitternacht der erste Bus "Müdgewordene" nach Hause und für die restlichen Nachtschwärmer sind nochmals Busse zwischen 2 und 3 Uhr für den Heimweg eingesetzt. Auch in den Augen der Polizei wird der Diskobus als Erfolg bezeichnet, da weniger Unfälle als früher zu den unfallträchtigen "Disko-Zeiten" durch junge Autofahrer verzeichnet würden.
Labertal-Express
Der
Labertal-Express verbindet vom 1.Mai bis 1.November an Sonn- und Feiertagen die Bahnhöfe der Regionalbahnstrecke Neumarkt und Parsberg. Er führt bei jeder Fahrt einen Fahrradanhänger mit sich.
12.01.09
Neumarkt: "Viele Verbesserungen"