"Enormer Raumgewinn"


Am (fast) runden Tisch diskutierte man über die Sanierungskonzepte im Bereich Grünbauzmwirtsgasse.

NEUMARKT. Am "Runden Tisch" zur Grünbaumwirtsgasse denkt man über die "Aussiedlung" von Jugendbüro und Stadtarchiv nach.

Der von Oberbürgermeister Thomas Thumann initiierte Runde Tisch zur Entwicklung eines möglichen städtebaulichen Sanierungskonzeptes "Grünbaumwirtsgasse" hat sich zum zweiten Mal getroffen. In diesem Treffen ging es nun darum, die im ersten Treffen zusammengetragenen Vorstellungen und ersten Ansätze, die auch bereits im Bausenat vorgestellt worden waren, zu verfeinern und weitere Details zu besprechen.

Dazu stellten der von der Stadt beauftragte Prof. Joachim Wienbreyer mit seinem Kollegen Peter Seiwald zunächst den bisherigen Stand vor. Danach ging es darum, weitere Grundlagen für die beiden neuen Gebäude, die als Hort und Mehrzweck-/Pfarrsaal angedacht sind, zu erarbeiten.

Auch die Verkehrssituation wurde angesprochen. Einhellig wurden die beim Runden Tisch besprochenen Inhalte und Zielrichtungen von allen Teilnehmern positiv beurteilt. "Wir werden die heute entwickelten Gedanken und Anregungen aufnehmen und weiter bearbeiten und dies auch im Bausenat wieder vorstellen" so Oberbürgermeister Thumann als Resümee. Es gehe bei diesem Vorhaben ja um ein städtebauliches Sanierungskonzept und nicht schon darum, "dass wir jetzt sofort fertige Pläne haben müssten". Man entwickele hier gemeinsam eine mögliche Entwicklungslinie für diesen Bereich und werde dann die einzelnen Punkte Zug um Zug abarbeiten. "Schließlich sprechen wir bei diesem städtebaulichen Sanierungskonzept von 10 bis 15 Jahren, in denen Schritt um Schritt die einzelnen aufeinander abgestimmten Bestandteile umgesetzt werden sollten", sagte Thumann.

Erneut waren bei dem Runden Tisch die Stadträtin und Jugendreferentin Elfriede Meier, die Stadträtin für Soziales Gertrud Heßlinger sowie Vertreter der Kirche St. Johannes und der Bräugassenschule mit dabei. Neben Stadtbaumeister Müller-Tribbensee und Leitendem Verwaltungsdirektor Graf nahmen Vertreter des Jugendbüros, des Stadtarchivs und weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltung teil.

Professor Wienbreyer stellte zusammen mit Peter Seiwald zunächst das Grundkonzept vor, das sich schon in Folge des ersten Treffens herauskristallisiert habe. Es sieht vor, dass das Stadtarchiv aus den Räumen im Dachgeschoss der Bräugassenschule ausgelagert wird und in ein neu zu erstellendes Gebäude neben dem Schreiberhaus einziehen soll. Dieses "unansehnliche Gebäude" hat die Stadt bereits vor einiger Zeit erworben, um es einer Neugestaltung zuführen zu können.

Der Bausenat hatte das städtebauliche Grundkonzept in seiner Sitzung im November nicht nur einstimmig befürwortet, er hatte in der gleichen Sitzung auch bereits den Planungsauftrag für das Gebäude in der Bräugasse erteilt. Architekt Michael Kühnlein, der eine Feinuntersuchung des Areals Fischergasse, Grünbaumwirtsgasse, Bräugasse und Lammgasse vorgenommen hatte, soll nun für das Gebäude neben dem Schreiberhaus eine entsprechende Planung entwickeln. Sie sieht Räumlichkeiten für das Stadtarchiv sowie im Obergeschoss Wohnflächen vor.

Die Auslagerung des Stadtarchivs ist ein erster, wichtiger Schritt zur Umsetzung des städtebaulichen Sanierungskonzeptes. Denn die freiwerdenden Räume in der Schule stehen dann der Schule für weitere Nutzungen im Rahmen der Schülerbetreuung wie Mittagsbetreuung oder Ganztagesschule zur Verfügung.

Als weiterer möglicher Schritt im Sanierungskonzept ist vorgesehen, das Jugendbüro in neu zu schaffende Räume im Bereich Fischergasse unterzubringen. Dort könnte auch eine Erweiterungsmöglichkeit für Räume im Zusammenhang bürgerschaftliches Engagement / Bürgerhaus mit angedacht werden.

Durch den Abbruch der bisherigen beiden Gebäude des Jugendbüros würde man Raum gewinnen, um die weiteren Anliegen beim Sanierungskonzept zu erfüllen. Zum einen für den vom Leiter der Bräugassenschule, Wolfgang Steindl, geäußerten Wunsch auf Erweiterung des Pausenhofes, zum anderen für die Errichtung eines Kinderhortes und eines Mehrzweck-/Pfarrsaals.

Stadtpfarrer Norbert Winner begrüßte in diesem Zusammenhang eine solche mögliche Entwicklung und könnte sich eine Trägerschaft für den Hort durchaus vorstellen. Im Hinblick auf einen Saal plädierte er für eine Größe von 100 bis 120 Quadratmetern, für die ein Kauf oder eine Anmietung durch die Kirche durchaus denkbar wären.

Hinsichtlich der Verkehrssituation mit dem Schulbus zeichnete sich innerhalb des Runden Tisches ein erster "Gedankenansatz" ab. Direktor Steindl will dazu mit dem Elternbeirat sprechen und eine mögliche andere Lösung diskutieren. Ziel sollte es sein, den Schulbus aus der engen Situation um die Schule und der Altstadtgassen herauszubringen, um auch die Gefährdung für die Kinder zu reduzieren.

Oberbürgermeister Thumann sprach im Hinblick auf das sich entwickelnde Sanierungskonzept davon, dass der durch die Verlagerungen von Jugendbüro und Stadtarchiv erzielte Raumgewinn enorm sei. "Wir erhalten so eine völlig neue Situation zur Gestaltung dieses Bereiches, bei dem vor allen Dingen die Schule deutlich gewinnen dürfte". Es gehe bei diesem städtebaulichen Sanierungskonzept letztlich darum, die jeweiligen Einzelinteressen zu beachten und im Zusammenwirken mit den Betroffenen ein städtebauliches Gesamtsanierungskonzept für dieses Areal zu erstellen, "bei dem wir alle diese Vorstellungen und natürlich auch die Belange des Städtebaus und der Stadt unter einen Hut bringen", so der Oberbürgermeister.

"Die bisherigen Ergebnisse aus dem Runden Tisch und auch die Signale des Bausenats machen mich zuversichtlich, dass wir im Zusammenwirken mit den Betroffenen eine zukunftsweisende Lösung erreichen", erklärte er. "Dass wir etwa den Vorstellungen der Schule nach einem größeren Pausenhofs und nach mehr Räumen für Betreuungsmöglichkeiten, aber auch dem Wunsch der Kirche St. Johannes nach einem Raum zur Nutzung für kirchliche Belange und auch die Entwicklung unserer Einrichtungen wie Stadtarchiv, Jugendbüro und Bürgerhaus entsprechen können".

Jetzt gehe es darum, diese Gedankenansätze weiter zu verfeinern und zu konkretisieren. "Wir werden uns damit auch im Bausenat wieder befassen und die Ergebnisse natürlich auch innerhalb des Runden Tisches wieder vorstellen", sagte Thumann. Er ei sich sicher, "dass wir durch eine wie jetzt vorgestellte Gesamtlösung dazu beitragen, dass dieser Bereich der Altstadt aufgewertet und die Beteiligten gewinnen werden".
06.02.09
Neumarkt: "Enormer Raumgewinn"
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