An Ebert erinnert

Stellvertretende Landrätin Carolin Braun mit Hauptredner
Harald Zintl
NEUMARKT. Mit einer Gedenkveranstaltung würdigten die Neumarkter SPD und der Kreisverband den Sozialdemokraten und Staatsmann Friedrich Ebert am 90. Jahrestag seiner Ernennung zum Reichspräsidenten.
Festredner Harald Zintl von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Regensburg erinnerte an die Leistungen des Namensgeber seiner Stiftung, die bis heute in seinem Namen für Menschlichkeit, Demokratie und Völkerverständigung arbeite.
Am 11. Februar 1919 wurde Friedrich Ebert zum ersten demokratisch gewählten Staatsoberhaupt Deutschlands. Mit hohem Engagement und aus tiefster Überzeugung arbeitete er daran, in Deutschland eine demokratische Gesellschaft zu etablieren, sagte Zintl. Dafür vereinte er im ersten Reichstag der Weimarer Republik alle demokratisch gesinnten Kräfte, ohne Ansehen der Partei.
Nicht zuletzt wegen dieser Leistung setzte man ihm nach seinem Tod in der Stadt Neumarkt ein Denkmal, das dann von den Nazis umgehend nach der Machtergreifung wieder entfernt wurde. Nach dem Krieg stellte man das Denkmal abseits im Wasag-Park auf, "wo es nicht auffiel und Schaden nahm". Zum Jahrestag beantragte deshalb jetzt die Neumarkter SPD, das Denkmal zu restaurieren und ihm einen würdigen Platz zu geben. Ein parteiübergreifendes Einverständnis dafür zeichnet sich im Stadtrat ab.
Nachdenklich wurden die gut 40 Gäste, als sie erfuhren, mit welch unfairen Methoden die extreme Rechte Ebert von Anfang an bekämpfte. Nahezu pausenlos musste sich das Staatsoberhaupt in zahllosen Gerichtsprozessen gegen teils völlig unsinnige Anklagen zur Wehr setzen. Dies war umso schlimmer, als Ebert selbst nach heutigen Maßstäben als lupenreiner, umsichtiger und weitsichtiger Demokrat gelten muss.
13.02.09
Neumarkt: An Ebert erinnert