"Rasche Entscheidung"
Trotz unterschiedlicher Standpunkte und Meinungen kam es zu konstruktiven und sachlichen Diskussionen.
NEUMARKT. Das Fachgespräch zum nicht unumstrittenen "Energiepark Stöckelsberg" verlief nach Auskunft der Gemeinde Berg in guter Atmosphäre.
Westlich der Gemeindeverbindungsstraße Reicheltshofen-Häuselstein und damit in Richtung Segelflugplatz Stöckelsberg können nach "klaren Aussagen" des Luftamtes Nordbayern bei der Regierung von Mittelfranken keine Windkraftanlagen entstehen, während östlich dieser Trasse keine Einwände erhoben werden, hieß es.
Dies sei die wichtigste Aussage beim Fachgespräch zur Nutzung der Windkraft in der Gemeinde Berg und speziell im Gebiet bei Stöckelsberg, Reicheltshofen und Häuselstein gewesen, zu dem Bürgermeister Helmut Himmler ins Rathaus der Gemeinde Berg geladen hatte.
Ludwig Fürst von der "Jura-Energie-Gesellschaft für regenerative Energien" bezeichnete die Hochfläche als "hervorragend geeignet für die Nutzung der Windkraft", machte aber auch deutlich, dass er das Projekt nur in Zusammenarbeit mit der Gemeinde – nicht aber "auf Biegen und Brechen" realisieren wolle.
Keine Einwände gegen regenerative Energien und die Nutzung der Windkraft machten die Vertreter des Post-Sportvereins Nürnberg geltend, die seit Jahrzehnten an der Bezirksgrenze Oberpfalz-Mittelfranken am Ortsrand von Stöckelsberg einen Segelflugplatz betreiben und – so Bürgermeister Himmler – "noch viele Jahrzehnte betreiben sollen, da sie bei uns in Berg gerne gesehen sind." Es müsse aber der gefahrlose Flugbetrieb sichergestellt sein und bei Anlagen zwischen Stöckelsberg und Häuselstein/Reicheltshofen wäre diese Prämisse nicht mehr einzuhalten, so Bernhard Blasen.
Kurt Moser und Werner Graf von der "Bürgerinitiative Gegenwind Jurahöhe" sprachen sich aus gesundheitlichen, landschaftsästhetischen und ökonomischen Erwägungen gegen jedwede Errichtung von Windkraftanlagen im zur Diskussion stehenden Gebiet aus.
Als Vertreter des Landratsamtes Neumarkt informierten Michael Ach und Raymond Naglitsch, dass es keine gesetzlich festgelegten Mindestabstände von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung gebe, aber im Falle eines Genehmigungsverfahrens würde ein umfangreiches Gutachten gefordert. Im Landkreis Neumarkt gebe es allerdings keine einzige Anlage, die näher als 500 Meter zur Wohnbebauung stehe.
Abschließend betonte Bürgermeister Helmut Himmler trotz unterschiedlicher Standpunkte und Meinungen den konstruktiven und sachlichen Charakter des Gesprächs.
Nach den klaren Vorgaben des Luftrechts werde jetzt – nachdem mögliche Standorte von Anlagen im Wasserschutzgebiet der Brunnen III und IV der Wasserversorgungseinrichtung der Gemeinde Berg liegen würden, in den kommenden Tagen und Wochen zu prüfen sein, ob die Weiterverfolgung des Projekts noch Sinn mache und vertretbar sei. Es werde jedenfalls in Absprache mit Ludwig Fürst relativ rasch eine Entscheidung getroffen.
12.03.09
Neumarkt: "Rasche Entscheidung"