Im Herbst startbereit
Der Schulbau am Klinikum schreitet voran. Davon überzeugten sich die Besucher am Montag auf der Baustelle.
NEUMARKT. Nachdem sich der strenge Winter langsam zurück zieht, sind die Bauarbeiten an der neuen Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum wieder voll im Gange.
Landrat Albert Löhner und Vorstand Peter Weymayr statteten am Montag der Baustelle einen Besuch ab, um sich vom Fortgang der Maßnahme persönlich zu überzeugen. Begleitet wurden sie dabei von den späteren Nutzern der Bildungseinrichtung, Peter Bernsdorf, Leiter der Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum, und Prof. Dr. Sibylle Kisro-Völker, Vizepräsidentin der Georg-Simon-Ohm-Hoschschule Nürnberg, deren Neumarkter Außenstelle für den Studiengang Gesundheitsökonomie hier integriert werden wird.
Architekt Hans-Jürgen Distler führte die Besucher über die Baustelle. Seit vergangener Woche werden für den Holzbau die Wände montiert. Die werden von dem Neumarkter Zimmerermeister Uwe Kreuzer, der den Auftrag für die Holzbauarbeiten erhalten hat, innerhalb von drei Wochen weitestgehend fertig gestellt. Die Gründungsarbeiten des Berger Bauunternehmens Dörrmann wurden durch den harten und langen Winter mehrere Wochen blockiert. Für das Gießen der Bodenplatte war eine weitgehende Frostfreiheit des Untergrundes notwendig. Zeitweise war der Boden aber bis in eine Tiefe von 60 Zentimeter gefroren. Distler rechnet jetzt mit einer Nutzungsübergabe im September 2009.
Bernsdorf und Kisro-Völker zeigten sich erfreut darüber, dass ein Start des neuen Ausbildungsjahres und Semesters im Oktober in den neuen Räumen trotz der Verzögerungen ermöglicht wird. Die Berufsfachschule für Krankenpflege bildet bis zu 108 Gesundheits- und Krankenpfleger in drei Ausbildungsjahren aus.
Die Berufschancen nach dem Examen seien derzeit exzellent. Viele Absolventen würden jährlich vom Klinikum übernommen. Zudem gäbe es beste Karrierechancen in anderen Gesundheitseinrichtungen und Fortbildungschancen. Nachdem auch noch die Möglichkeit besteht, begleitend zur beruflichen Ausbildung die fachgebundene Hochschulreife an der Neumarkter Berufsfachschule zu erwerben, sei die Verbindung zum Studienschwerpunkt Gesundheitsökonomie ideal, hieß es. Eine Erweiterung des Studienzentrums mit einem Studiengang Pflege ist derzeit ebenfalls in Planung.
Vizepräsidentin Prof. Kisro-Völker war voll des Lobes über das erste Semester. Die Studenten hätten sich über das Umfeld und das Engagement der Dozenten, die zu einer großen Zahl aus der Praxis kommen, sehr anerkennend geäußert. So standen beispielsweise Prof. Dr. Michael Popp von der
Bionorica AG, Dr. Franz Ehrnsperger von der
Neumarkter Lammsbrauerei, der Dermatologe Dr. Nicolaus Stosiek sowie mehrere Mitarbeiter des Klinikums und anderer Einrichtungen des Gesundheitswesens für Vorlesungen zur Verfügung.
Seit dem Wintersemester 2008 kooperiert die Georg-Simon-Ohm-Hoschschule Nürnberg mit dem Landkreis und hat den Studiengang Gesundheitsökonomie an das Klinikum Neumarkt verlagert. Es handelt sich dabei um ein bundesweit einzigartiges Modell der Verzahnung von Theorie und Praxis für die späteren Gesundheitsökonomen. Eine Vertiefung der Zusammenarbeit könne sie sich angesichts der guten Erfahrungen durchaus vorstellen, sagte Kisro-Völker.
Von einem deutlichen Bekenntnis zu der größten Berufsausbildungseinrichtung des Landkreises sprach Landrat Löhner. Durch die Integration des Studiengangs Gesundheitsökonomie der Georg-Simon-Ohm-Hoschschule Nürnberg verspricht er sich zudem einen Innovationsschub und bessere Zukunftsperspektiven für die jungen Menschen in der Region. Er bedankte sich insbesondere bei den Kooperationspartnern für das Projekt.
An der alten Krankenpflegeschule aus den 70er Jahren nagt der Zahn der Zeit mittlerweile beträchtlich, so Klinikvorstand Weymayr. Mit dem bestehenden Baukörper waren eine sinnvolle und wirtschaftliche Raumaufteilung nicht mehr möglich. Zudem ergaben sich keine Erweiterungsoptionen für die Zukunft. Deshalb hat man sich für den Neubau an der Ecke Klägerweg – Liegendkrankenzufahrt entschlossen.
Sein Dank gilt der Regierung der Oberpfalz, die die 2,5 Millionen Euro Investition mit einem Zuschuss von einer Millionen Euro aus den Mitteln des Bayerischen Jahreskrankenhausbauprogramms fördert und einem Sponsor. Die Klinikleitung sei dankbar, dass der Löwenanteil der Finanzierung mit über einer Million Euro vom Landkreis Neumarkt getragen wird. Aus der Vergütung für stationäre Krankenbehandlung wäre es nicht möglich gewesen, dieses Bauprojekt finanziell selbst zu stemmen.
30.03.09
Neumarkt: Im Herbst startbereit