98 Prozent für Füracker


"Wichtigere Rolle erwünscht": Der mit 98 Prozent wiederge-
wählte CSU-Kreisvorsitzende Albert Füracker mit der neuen
Stellvertreterin Susanne Hierl und dem Neumarkter Dr. Heinz
Sperber.
Foto: Archiv/FM
NEUMARKT. Mit mehr als 98 Prozent der Stimmen wurde am Freitagabend MdL Albert Füracker als Kreisvorsitzender der CSU bestätigt. Für den aus der inneren Vorstandschaft ausscheidenden Josef Köstler rückte die Berger Gemeinderätin Susanne Hierl als eine von Fürackers Stellvertretern nach.

Füracker hatte sich in seiner Rede für Susanne Hierl und den Neumarkter Dr. Heinz Sperber stark gemacht, die als Listenkandidatin für Landtag und Bezirkstag herausragende Ergebnisse erzielt hätten, dann aber wegen der landesweit schlechten CSU-Zahlen gescheitert waren.

In einem Gespräch mit neumarktonline unmittelbar nach den Wahlen sagte Albert Füracker, er sei "sehr zufrieden" mit seinem persönlichen Wahlergebnis (von genau 98,03 Prozent). Die CSU im Landkreis Neumarkt sei bereit für die bevorstehenden Wahlen. "Wir zeigen Geschlossenheit und Kampfeslust", sagte Füracker zu unserer Zeitung.

Sein erster Stellvertreter im Kreisverband wurde MdB Alois Karl mit 94,1 Prozent der Stimmen, zweiter Stellvertreter der Freystädter Bürgermeister Willibald Gailler mit 96,6 Prozent der Stimmen. Als dritte Stellvertreterin rückte für den ausscheidenden Josef Köstler die bisherige vierte Vize und Neumarkter CSA-Kreisvorsitzende Heidi Rackl nach. Vierte Stellvertreterin wurde schließlich die Berger Gemeinderätin Susanne Hierl.

Das Ziel der CSU sei es, "auch weiterhin die politische Meinungsführerschaft im Landkreis Neumarkt zu behalten, gerade in schwierigen Zeiten", sagte der Kreisvorsitzende in seiner Rede vor den Delegierten. Dieser Anspruch, der vor einigen Jahren angesichts von absoluten oder gar Zweidrittel-Mehrheiten in der CSU nur für Schmunzeln gesorgt hätte, war nach einigen Wahl-Katastrophen für die "Schwarzen" bitter ernst gemeint.

Die Wahlen der letzten Jahren - und natürlich die kommenden Entscheidungen des Wählers - beschäftigten Füracker über weite Strecken seiner Rede. "Mancher Wahlausgang im Bereich der Bürgermeisterwahlen war kaum nachvollziehbar", schrammte der CSU-Kreisvorsitzende knapp an einer Wähler-Schelte vorbei. Umso mehr sei man bei der CSU froh, daß man auch nach den Kommunalwahlen annähernd so viele Bürgermeister stellen könne wie zuvor.

Die "bewährten CSU-Bürgermeister hätten alle "souverän ihre Rathäuser verteidigt. Und natürlich sei man auch stolz auf die neuen Gemeinde-Chefs aus den eigenen Reihen: Füracker gab zu, vom Verlust der absoluten Mehrheit im Kreistag überrascht worden zu sein: "Zumal, weil ja auch Landrat Löhner mit einem Traumergebnis wieder Landrat werden konnte.

Und auch die Landtags- und Bezirkstagswahlen wurden nicht ausgespart, die ja Füracker als Direktkandidat ins Münchner Maximilianeum brachten. "Sowohl Landrat Löhner bei der Bezirkstagswahl als auch ich erzielten bayernweit mit die besten Ergebnisse aller Direktbewerber", erinnerte sich der Landtagsabordnete.

Umso bedauerlicher war es, daß es für die Listenkandidaten nicht reichte: Die trotz hervorragender Ergebnisse an den bayernweit schlechten CSU-Zahlen gescheiterten Susanne Hierl und Dr. Heinz Sperber sollten im CSU Kreisverband "eine noch wichtigere Rolle spielen", sagte Füracker. Dieser Wunsch sei an ihn von verschiedenen Seiten "vielfach herangetragen worden".

Nach den Wahlen ist vor den Wahlen: Natürlich spielten auch die bevorstehenden Entscheidungen in Europa und im Bund eine große Rolle in der Rede des Kreisvorsitzenden.


MdEP Albert Deß (links) und MdB Alois Karl sollen den Wahl-
kreis auch weiterhin vertreten.
Foto: Archiv/Zwick
Man habe das große Glück, den einzigen Europaabgeordneten der Oberpfalz in den eigenen Reihen zu haben. "Und wir haben gemeinsam dafür gestritten, lieber Albert Deß, dass das auch so bleiben kann", sagte Füracker mit Blick auf die Kampfkandidatur des erfahrenen Europa-Parlamentariers bei der Delegiertenversammlung in München im Januar (wir berichteten).

Bei der Bundestagswahl im Herbst werde es ebenfalls darauf ankommen, ein überzeugendes Ergebnis für Alois Karl zu bekommen. Das nahezu einstimmige Ergebnis bei seiner Nominierung habe ja gezeigt, dass er im gesamten Bundeswahlkreis großes Vertrauen genieße.

Und "eine andere Regierungskonstellation in Berlin ist nur möglich, wenn die CSU in Bayern überdurchschnittlich gut abschneidet", merkte Füracker an.

Insgesamt sei die CSU im Kreisverband Neumarkt eine "aktive und agile Partei". "Wir sind in allen 19 Städten und Gemeinden sehr breit aufgestellt. Über 3000 Mitglieder in knapp 100 Ortsverbänden bilden eine Basis, um die uns jede andere Partei beneidet", sagte der Kreisvorsitzende. In den letzten zwei Jahren habe es 207 neue Mitglieder gegeben.
24.04.09
Neumarkt: 98 Prozent für Füracker
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