Zisternen heizen

Das "Nullheizenergiehaus" in Voggenthal.

Mit Zisternen soll das Haus ganzjährig klimatisiert werden.
NEUMARKT. An ihrem "Nullheizenergiehaus" in Voggenthal testete die Firma
Variotec mit Forschern des Freiburger
Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme den Einsatz eines innovativen Haustechniksystems.
Mittels zweier im Erdreich vergrabener Zisternen, in Wänden und Decken integrierten Rohrleitungen und PCM-Systemen lässt sich der vakuumgedämmte Leichtbau ganzjährig umweltschonend klimatisieren, hieß es. Wichtigstes Ziel der Forscher war es, die Komponenten so aufeinander abzustimmen, dass sie so wenig wie möglich Energie verbrauchen.
Variotec bezeichnet den Bau seines "Nullheizenergiehauses" im Jahr 2005 als "Meilenstein in der Forschung". An dem dreistöckigen Gebäude erforschte das Unternehmen in Voggenthal, unweit vom Firmensitz Neumarkt, mit einem Team aus Wissenschaftlern die Praxistauglichkeit und das Langzeitverhalten von vorgefertigten vakuumgedämmten Fertigteilen für den Rohbau. Auch der Einsatz modifizierter Hölzer als Fassadenbekleidung sowie neue Passivhausfenster und Türensysteme wurden erprobt.
Einen völlig neuen Weg zur Regelung der Raumtemperatur im Innenbereich ging
Variotec mit dem Einsatz eines neuartigen Heiz- und Kühlsystems. Es basiert auf dem Einsatz von Regenwasserzisternen, einem in Wände, Decken und Dach integrierten mit Temperatur-Verteilblechen verkleidetem Leitungssystem und sogenannten PCMs (
Phase Change Material).
Ziel des dreijährigen Forschungsvorhabens in Zusammenarbeit mit dem Freiburger
Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme war es, einen Weg für die optimale Regelung dieser Klimatisierung bei minimalem Energieverbrauch zu finden. Dabei sollte so wenig wie möglich Strom, das heißt Primärenergie für die Pumpensysteme, verbraucht werden.
20.05.09
Neumarkt: Zisternen heizen