...vor einem Jahr: Finanzskandal vor Gericht Ehrenamtliche geehrt 4200 Menschen mit Mindestlohn Ware nicht geliefert

"Fest der Treue"

NEUMARKT. Für ihren "Weg der Treue" in einer Zeit, in der die Treue "in guten und in schlechten Tagen" nicht mehr viel zählt, hat Bischof Gregor Maria Hanke den Ehejubilaren im Bistum Eichstätt gedankt.

Im Rahmen der Willibaldswoche hatte die Diözese Eichstätt erstmals Ehepaare eingeladen, die 25, 50 oder mehr Jahre verheiratet sind. Nahezu tausend Gläubige nahmen an dem Gottesdienst zum Abschluss des "Tages der Ehejubilare" im dicht gefüllten Dom teil. Als "Fest der Treue" bezeichnete der Bischof von Eichstätt in seiner Predigt diesen Tag. Die gelebte Treue der Eheleute sei "ein prophetisches Zeugnis in der Kirche": Denn die Treue in der Ehe mache die Treue Gottes zu den Menschen deutlich.

Die moderne Gesellschaft allerdings könne nur schwer daran glauben, dass solche Treue möglich und sinnvoll sei. Der Wert des Lebens werde an der eigenen Kraft und der Summe der Eigenleistungen gemessen. Für das Versagen des anderen bringe man nur wenig Verständnis auf und ein Leben in Schwäche gelte weithin als nicht mehr lebenswert. Dem Menschen werde keine Kraft zugetraut, auch in widrigen Umständen erfüllt zu leben und Gutes zu tun. Zudem gelte das Prinzip: Man kann nur gut leben, wenn man permanent Spaß hat. Für Treue bleibe da nicht viel Raum, und viele Paare gestalteten ihre Partnerschaft nach der Vorgebe: Wir wollen den gemeinsamen Weg versuchen, solange es uns miteinander gut geht.

Doch Treue sei mehr: Sie sei eine Eigenschaft Gottes, der zum Menschen halte, auch wenn er schwach ist und sogar sich von ihm abwendet.

---

ISSN 1614-2853 23. Jahrgang

ISSN 1614-2853 23. Jahrgang