"Promilleweg" ausbauen

Der sogenannte "Ho-Chi-Minh-Pfad"
NEUMARKT. Die kürzeste Wegverbindung zwischen dem Rohrenstädter Tal und dem Sindlbachtal in der Gemeinde Berg soll nach Auffassung von Bürgermeister Helmut Himmler und Bernhard Birgmeier vom technichen Bauamt der Gemeinde möglichst rasch ausgebaut werden.
Der Gemeinderat hat diese Wegstrecke bereits als Gemeindeverbindungsstraße gewidmet sowie besichtigt. Die Trasse wird von Bürgern aus Sindlbach und Rohrenstadt auch intensiv genutzt. Da die Grundschulkinder aus Stöckelsberg und dem Rohrenstädter Tal in Sindlbach beschult werden, nutzen Eltern die kürzeste Verbindung zwischen den beiden im Landschaftsschutzgebiet liegenden Orten für die erforderlichen Autofahrten.
Die Gemeinde hat am bestehenden Weg enorme Kosten für den Straßenunterhalt, da die derzeit lediglich geschotterte Straße an den Steilstücken nach jeder Schneeschmelze und jedwedem Starkregen abgeschwemmt wird und der Bauhof der Gemeinde regelmäßig zur Straßenreparatur anrücken muss.
Daher haben sich Himmler und Birgmeier als Vertreter der Gemeinde Berg jetzt mit Stefan Weigl von der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Neumarkt vor Ort getroffen, um Art und Umfang des vorgesehenen Straßenbaus zu besprechen. Das Landratsamt muss der Tiefbaumaßnahme seine Zustimmung erteilen, da die Straße in voller Länge im Landschaftsschutzgebiet liegt.
Der Ausbau soll vollständig auf bestehender Trasse mit einer Breite von 3,50 Meter erfolgen, so dass die Eingriffe auf das absolut notwendige Maß beschränkt werden kann und die Gemeinde wird den Eingriff bewerten lassen und die entsprechenden Ausgleichsmaßnahmen durchführen.
Da sowohl von Sindlbacher wie auch von Rohrenstädter Seite bereits Teilstücke der Strasse asphaltiert sind, muss im Herbst nur noch im Bereich des Waldes auf einer Länge von 1.050 Meter eine Tragschicht mit Decke eingebaut werden. Die Kosten liegen nach Berechnungen von Ingenieur Birgmeier bei rund 65.000 Euro.
Die Wegverbindung zwischen dem Rohrenstädter Tal und dem Sindlbachtal hat bei der Bevölkerung seit den späten 1960er Jahren - also der Zeit des Vietnamkrieges - die Bezeichnung "Ho-Chi-Minh-Pfad". Er war schon damals der Pfad, den man lokal nach Alkoholgenuss nutzte, um im Schutz des Waldes den Heimweg in die Dörfer anzutreten und zu finden. Inzwischen kennt auch die Polizei längst diesen "Promilleweg" und hat ihn bei Kontrollfahrten im Visier des Gesetzes.
Der Bürgermeister hat die Thamatik auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am 30. Juli gesetzt.
24.07.09
Neumarkt: "Promilleweg" ausbauen