Medaille nach Lupburg


Das sogenannte "Pöppelschneiderhaus"


Minister Dr. Wolfgang Heubisch (r.) überreichte Hans-Jakob
Maier die Medaille.
Foto: Peter Hemza
NEUMARKT. Zum "Tag des Denkmals" im Landkreis Neumarkt stand am Sonntag ein altes Lupburger Bürger- und Wirtshaus im Mittelpunkt. Hans-Jakob Maier erhielt nämlich für die Instandsetzung des sogenannten "Pöppelschneiderhauses" von Kunstminister Wolfgang Heubisch die Denkmalschutzmedaille 2009 überreicht.

Im Rahmen der bayerischen Auftaktveranstaltung zum "Tag des offenen Denkmals" in Dinkelsbühl verlieh Heubisch die Medaille an 26 Persönlichkeiten und Institutionen aus ganz Bayern. Mit der Medaille werden private Denkmaleigentümer, gemeinnützige Initiativen, ehrenamtliche Helfer sowie Vereine und Stiftungen gewürdigt, die sich mit außergewöhnlichen Leistungen um die Denkmalpflege verdient gemacht haben.

"Die vorbildliche, denkmalgerechte Instandsetzung ist dabei nur eine Seite der Medaille – der große gesellschaftliche Wert dieser Leistung die andere", würdigt Heubisch das Engagement der diesjährigen Geehrten. Die Auszeichnung wird seit 1977 jedes Jahr auf Grundlage der Vorschläge von Regierungen, Bezirken, Landkreisen, Kirchen, des Landesamts für Denkmalpflege und Privatpersonen vergeben.

Das Pöppelschneiderhaus steht im Kern der alten Burgsiedlung Lupburg, unweit der Pfarr- kirche. Im Kern mittelalterlich, stammt das heutige Erscheinungsbild im We- sentlichen aus dem 16./17. Jahrhundert. Der auffällige Standerker, der die Hauptfront zum Platz hin prägt, wurde im 18. Jahrhundert angefügt.

Im Inneren ist eine Knechtkammer mit unter 1,60 Meter Höhe, die im 19. Jahrhundert in ein Zwischengeschoss im Treppenraum eingebaut wurde, ein seltenes sozialgeschichtliches Dokument. Von der ehemaligen Nutzung als Wirtshaus zeugt ein weitläufiger Tanzboden, der in der breiten Diele des Obergeschosses untergebracht ist.

Jahrelanger Leerstand und unterlassener Bauunterhalt bedrohten akut den Bestand des Baudenkmals. Es galt als der sprichwörtliche "Schandfleck". Trotzdem oder gerade deshalb erwarb die Familie Maier das Anwesen, mit dem Ziel, es denkmalgerecht instand zu setzen und als Alterssitz zu nutzen.

Dabei brachten die Eigentümer ein hohes Maß an Eigenleistung auf. Durch den sensiblen Umgang mit ihrem Baudenkmal blieb das Gebäude mit seinem ungewöhnlichen Grundriss, seinen Raumschalen und sogar der alten Knechtkammer erhalten.

Hans-Jakob Maier, der auch sonst im Gemeindebereich, in der Dorferneuerung und im Burgenverein in vielfältiger Weise ehrenamtlich aktiv ist, hat zusammen mit seiner Familie durch die Instandsetzung des sogenannten Pöppelschneiderhauses in Lupburg einen besonderen Beitrag zur Belebung des alten Marktkerns geleistet, hieß es am Sonntag.
13.09.09
Neumarkt: Medaille nach Lupburg
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