Palliativstation besucht

Mitglieder des CSU-Ortsverbandes Stadtmitte besuchte die Palliativstation am Neumarkter Klinikum.
NEUMARKT. Genau ein Jahr nach der Inbetriebnahme der Palliativstation am Neumarkter Klinikum lud die Vorsitzende des CSU Ortsverbandes Stadtmitte, Ulrike Rödl, die Mitglieder zu einer Ortsbegehung mit anschließender Diskussionsrunde mit der leitenden Ärztin, Dr. med. Susanne Vogel, ein.
Das Wort Palliativmedizin hat seinen Ursprung im lateinischen "Pallium", was "der Mantel" bedeutet. Und genau wie ein Mantel sollen alle Maßnahmen der Palliativmedizin den Schwerstkranken schützend umhüllen. Die Palliativmedizin begreift den Menschen also als eine Einheit aus körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnissen, was sich auch in der Bandbreite der verschiedensten Mitarbeiter auf der Neumarkter Palliativstation, die von Ärzten über Pflegekräfte, Sozialdienste, Psychologen, Physiotherapeuten und Seelsorgern bis hin zu Musiktherapeuten reicht, widerspiegelt.
Nach wie vor erleiden viele Patienten im Laufe ihrer Krankheit Rückfälle und müssen mit Komplikationen fertig werden. Immer wieder müssen sie dann auch erfahren, dass ihre Krankheit nicht mehr zu heilen ist. Und genau hier setzt die Palliativmedizin ein.
In Absprache mit dem Kranken und dessen Angehörigen wird alles daran gesetzt, seine persönlichen Lebensvorstellungen auf möglichst hohem Niveau zu erhalten, indem vorrangig die körperlichen Beschwerden durch eine schmerzlindernde Therapie deutlich verringert werden.
"Niemals jedoch werden die Wünsche der Patienten hierbei außer Acht gelassen, denn es geht uns vordergründig darum, die Bedürfnisse des Einzelnen, die persönliche Lebensqualität zu fördern und individuelle Ziele zu erreichen. Dabei geht es oft mehr um das Lassen, als das Machen, denn weniger ist oftmals mehr", so die leitende Ärztin Dr. Vogel.
Nach Stabilisierung der körperlichen und seelischen Beschwerden und Klärung der erforderlichen Hilfsmittel und anderer psychsozialer Erfordernisse, wird eine Entlassung nach Hause oder in eine stationäre Einrichtung angestrebt, was auch in gut 40 Prozent der Fälle gelingt.
Beim Rundgang durch die von Leokadia und Johann Donauer gestiftete Palliativstation fielen vor allem freundlich gestalteten Einzelzimmer auf, die auch Angehörigen jederzeit die Möglichkeit bieten, beim Patienten zu übernachten und so gar nicht an eine typische Krankenhausatmosphäre erinnern. Auch der großzügig gestaltete Wohnbereich mit integrierter Küchenzeile und die heimeligen Sitzecken laden eher zum Verweilen ein. Im "Raum der Stille" finden Angehörige einen Ort der Ruhe, um sich zurückzuziehen und wieder Kräfte zu sammeln.
Stadtverbandsvorsitzender Helmut Jawurek wies darauf hin, dass sich das Klinikum Neumarkt als selbstständiges Kommunalunternehmen in hundertprozentiger Trägerschaft des Landkreises befindet. "Dank guter Zahlen und einem positiven Betriebsergebnis können wir eine optimale personelle Betreuung der Patienten gewährleisten und neue Fachbereiche zukunftsfähig aufstellen", so Jawurek.
"Der palliativmedizinische Behandlungsansatz ist von größtem Respekt vor der Würde und Selbstbestimmung des Menschen geprägt. Schwerkranke werden nicht allein gelassen, sondern einfühlsam begleitet und ihr Leid wird gelindert", so die CSU Ortsvorsitzende Rödl.
08.10.09
Neumarkt: Palliativstation besucht