Junge Erfinder


Zutritt nur ohne Beute: Katzenklappe


Keine krummen Schrauben: "Center-Punch-Station"
NEUMARKT. Azubis der Pfleiderer-Tochter wodego und der Firma Europoles stellen bei der Erfindermesse in Nürnberg eine elektronische Katzenklappe und eine "Center-Punch-Station" vor.

Der Stubentiger kommt vom Beutezug zurück und trägt die noch halb lebendige Maus ins Haus. In den neuen Schuhschrank wurde ein Loch gebohrt, aber die eingesetzte Schraube ist schief. Es sind Alltagsprobleme, für die die Jungs aus der Verbundausbildung der Pfleiderer-Tochter wodego sowie der Firma Europoles Lösungen entwickelt haben.

Mit ihren Ideen gewannen die Auszubildenden im Frühjahr 2009 den Sonderpreis der Internationalen Fachmesse "Ideen-Erfindungen-Neuheiten" (iENA) beim Regionalentscheid "Jugend forscht" in der Oberpfalz. Somit sicherten sich die beiden Teams einen Platz auf der Erfindermesse und präsentieren am Dienstag ihre Entwicklungen während der Ausstellung.

Die Idee kam auf leisen Sohlen

Florian Nuber (20), Auszubildender bei der Pfleiderer-Tochter wodego, hat eine Katze, die eifrig Mäuse fängt. Als zweifelhafte Geschenke bringt sie ihre Beute häufig mit ins Haus – oft noch lebend, manchmal auch in einzelnen Teilen. "Das ist nicht wirklich appetitlich", fand Florian Nuber. Also entwickelte der Katzenfreund die "Elektronisch gesteuerte Katzenklappe mit Mauserkennung" – zusammen mit Christoph Seger (21) und Sebastian Soderer (19), die ebenfalls eine Ausbildung bei wodego absolvieren.

Lichtschranken in der Katzenklappe erkennen den Umriss des Katzenkopfs. Diese Daten wertet ein Microcontroller aus: Identifiziert er den Katzenkopf, gewähren die Sensoren Einlass. Deuten die Daten auf einen Fremdkörper im Fang des Tiers hin, so bleibt die Klappe geschlossen. "Die Entwicklung ist platzsparend und einfach zu installieren", sagt Christoph Seger.

Nachbohren unnötig

Hobbybastler kennen das Problem: Sie haben ein Loch gebohrt und die eingesetzte Schraube ist schief. Und das, obwohl sie vorher alles sehr genau abgemessen haben. Das ist den Auszubildenden der Pfleiderer- Tochter wodego Julian Hausner (18) und Raffael Schmalzl (16) sowie ihrem Kollegen bei der Firma Europoles Markus Leopold (16) am Anfang ihrer Lehre auch passiert.

Bis ihnen irgendwann eine Idee kam: Sie optimierten die beiden Arbeitsschritte, die vor dem Bohren liegen, nämlich das Anreißen und das Körnen. Sie entwickelten eine Körnvorrichtung, die aus einer Grundplatte besteht, mit der sich das zu bearbeitende Werkstück exakt und einfach positionieren lässt. "Das erleichtert einiges", sagt Raffael Schmalzl, "deshalb verwenden wir die Center- Punch-Station auch bei unseren Arbeiten während der Ausbildung".

Bereits seit 14 Jahren fördert der Holzwerkstoffhersteller Pfleiderer den Regionalwettbewerb "Jugend forscht" in der Oberpfalz. Von Anfang an gibt das Unternehmen seinen Auszubildenden sowie den Lehrlingen aus den Unternehmen der Verbundausbildung die Chance, auch am Wettbewerb teilzunehmen. Dabei fließen meist ganz praktische Problemstellungen und deren Lösungen aus dem Arbeitsumfeld der Jugendlichen in den Wettbewerb ein. Die Berufsanfänger lernen, ihre Projekte von der Idee bis zur Umsetzung selbstständig zu entwickeln – das fördert wichtige interdisziplinäre Schlüsselqualifikationen wie Teamgeist, Entscheidungsfähigkeit und Verantwortung, auf die es im Berufsleben ankommt.
03.11.09
Neumarkt: Junge Erfinder
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