Meist zufällig erkannt
NEUMARKT. Am Dienstag befasst sich das Gesundheitsforum am Neumarkter Klinikum ausführlich mit dem Thema "Schilddrüsenkrebs".
Bei Schilddrüsenkrebs handelt es sich um den häufigsten Tumor der endokrinen Organe. In Deutschland erkranken pro Jahr über 5000 Personen. Frauen sind insgesamt häufiger davon betroffen als Männer. Schilddrüsenkrebs kann in jedem Alter auftreten, erreicht aber einen ersten Häufigkeitsgipfel zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Ursachen für eine Krebserkrankung sind neben Jodmangel radioaktive Strahlen und genetische Faktoren.
Erkannt wird der Schilddrüsenkrebs meist zufällig. Er ist zumeist schmerz- und symptomlos. Falls Veränderungen auftreten, kann dies auf ein rasches Knotenwachstum neuer oder bestehender Knoten hinweisen. Auffällige Halslymphknoten oder ein derber, nicht schluckverschieblicher, Schilddrüsenknoten sowie Heiserkeit können auch erste Anzeichen sein. Im Blut lässt sich nur eine seltene Sonderform feststellen.
Die Schilddrüsenuntersuchung soll folgende Schritte beinhalten: Abtastung, Ultraschall, Szintigraphie und Feinnadelpunktion bei verdächtigen Knoten. Einen sogenannten Tumormarker - ein Laborwert, der auf Schilddrüsenkrebs hinweist - gibt es nur für eine seltene Sonderform des Schilddrüsenkrebses. Insgesamt unterscheidet man vier unterschiedliche Formen: Das sogenannte papilläre Carcinom (etwa 50-80 Prozent) das follikuläre Carcinom (etwa 20-40 Prozent) das anaplastische Carcinom zwei Prozent und das medulläre Carcinom vier bis zehn Prozent.
Beim Thema Schilddrüsenkrebs wird man also immer auch die sonstigen, zum Teil knotigen Veränderungen der Schilddrüse mit in Betracht ziehen müssen. An erster Stelle der Behandlung steht die Schilddrüsenoperation. Die meisten Schilddrüsencarcinome müssen durch Radiojodtherapie nachbehandelt, fortgeschrittene Tumore auch noch zusätzlich perkutan nachbestrahlt werden. Die Heilungsaussichten von Schilddrüsenkrebs hängen von der Art des Tumors ab, sind im Allgemeinen jedoch recht gut.
Das Gesundheitsforum bietet die Gelegenheit, nach den Vorträgen auch gezielte Fragen an die Referenten zu stellen. Diese sind Frank Muckelbauer, niedergelassener Facharzt für Strahlentherapie, Prof. Dr. Torsten Kuwert, Direktor der Nuklearmedizinischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen, Dr. Manfred Kästel, Chefarzt der Chirurgischen Klinik, sowie Dr. Roland Mayer, Chefarzt der Klinik für Radiologie am Klinikum Neumarkt.
Beginn der Veranstaltung ist am Dienstag um 18.30 Uhr im Schul- und Studienzentrum des Klinikums am Klägerweg 1. Der Besuch des Gesundheitsforums ist kostenlos.
09.11.09
Neumarkt: Meist zufällig erkannt