Beschwerde eingelegt
NEUMARKT. Ein unbeteiligter Bürger hat gegen die Einstellung des Verfahrens gegen MdB Alois Karl Beschwerde eingelegt.
Damit ist das Verfahren gegen den Neumarkter Abgeordneten doch noch nicht endgültig abgeschlossen:
Wie vielfach berichtet war gegen Karl Anzeige erstattet worden, weil er bei der Trautmannshofener Kirchweih eine Landwirtin geohrfeigt hat, nachdem ihn die mit Milch übergossen hatte.
Am Freitag erklärte der Abgeordnete in einer Pressemitteilung, daß die Staatsanwaltschaft Nürnberg das Verfahren gegen ihn ohne Auflagen eingestellt hat und kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung bestehe (
wir berichteten).
Am Mittwochabend bestätigte jedoch Justiz-Pressesprecher Wolfgang Träg in einem Gespräch mit
neumarktonline, daß bei der Staatsanwaltschaft eine Beschwerde gegen diesen Beschluß eingegangen ist.
Ein an dem Vorfall in Trautmannshofen völlig unbeteiligter Mann aus dem Rheinland bezeichnet in dem Schreiben an die Staatsanwaltschaft - es liegt
neumarktonline in Kopie vor - die Einstellung als "ungeheuerlich". Es werde mit "zweierlei Maß gemessen" - ein "Normalbürger" hätte zumindest mit einem Strafbefehl rechnen müssen. Der Mann hatte im Internet von der Einstellung des Verfahrens erfahren.
Pressesprecher Wolfgang Träg bestätigte den Eingang des Schreibens und sagte, die Beschwerde werde jetzt dem Nürnberger Generalstaatsanwalt als übergeordnete Stelle vorgelegt. Der entscheide dann, ob er die Staatanwaltschaft anweist, die Ermittlungen wieder aufzunehmen, oder ob der Beschwerde "keine Folge gegeben" wird.
Das Verfahren gegen Alois Karl war nach Angaben des Justizpressesprechers unter anderem deswegen eingestellt worden, weil der Abgeordnete zuvor provoziert worden sei, weil "keine besondere Rohheit" vorlag, weil die Verletzungen der Frau nicht gravierend waren und weil Karl nicht vorbestraft ist.
25.11.09
Neumarkt: Beschwerde eingelegt