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Solar Train für Neumarkt ?

NEUMARKT. Wäre ein elektrobetriebener ÖPNV auch eine Lösung für Neumarkt? OB Thumann sah sich den Neumarkter Urban Solar Train an.

Sehr angetan zeigten sich Thumann und Stadtwerkedirektor Manfred Tylla bei der Vorstellung des Prototypen, der derzeit im Werk Neumarkt der Firma Road Trains Tschu-Tschu GmbH steht.

Geschäftsführer Andreas Breschan erläuterte dabei die Einzelheiten der neuartigen Fahrzeugentwicklung. Beim Urban Solar Train handelt es sich um ein batteriebetriebenes Elektrofahrzeug für den Personentransport im Stadtbereich. Neben der Versorgung mit Strom aus einer Batterie sorgen im Dachbereich installierte Solarmodule für eine zusätzliche Stromzufuhr.

Wie Breschan hervorhob, stellen diese Fahrzeuge ein ökologisches, emissionsloses Transportmittel dar, das auch die entsprechende Kapazität bietet. Mit einer vergleichsweise geringen Fahrzeugbreite und hoher Wendigkeit können auch Seitenstrassen leicht bedient werden. Weitere Vorteile seien, so Geschäftsführer Breschan, der niedrige Geräuschpegel gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen und dass kostspielige Investitionen in eine Infrastruktur wie z.B. Gleise oder Stromleitungen gänzlich entfallen.

Oberbürgermeister Thumann kann sich einen Einsatz in Neumarkt durchaus vorstellen. "Im Hinblick auf den Klimaschutz müssen wir auch neue Lösungen für den Stadtverkehr andenken und finden", stellt Oberbürgermeister Thumann fest. "Elektrobetriebene Fahrzeuge mit entsprechender Fahrgastkapazität sind sicherlich eine zukunftsweisende Lösung. Dass der Urban Solar Train hier in Neumarkt hergestellt werden soll, macht die Sache zudem sehr interessant", sagte Thumann.

Er sei sich sicher, dass noch viele Kommunen auf diese Lösung aufmerksam werden und auf den Einsatz solcher Fahrzeuge setzen werden. "Von daher wäre es eine tolle Geschichte, wenn wir hier in Neumarkt ein Pilotprojekt starten könnten, bei dem wir zusammen mit der Firma Road Trains Tschu-Tschu den Urban Solar Train in einen Testbetrieb anlaufen lassen", sagte Thumann. Daher habe er Stadtwerkedirektor Tylla beauftragt, weitere Einzelheiten und Details zu eruieren.

Dabei steht die Frage im Vordergrund, in wie weit ein Einsatz auf Stadtbuslinien möglich ist. Mit bedacht werden sollte dabei auch die im nächsten Jahr kommende S-Bahn Anbindung nach Nürnberg mit den Haltestellen in Pölling und am Hauptbahnhof. Denn hierfür seien zusätzliche Kapazitäten für den ÖPNV in der Stadt Neumarkt notwendig. Der variabel mit einem oder zwei Anhängern fahrbereite Solar Train wäre dabei eine durchaus ins Auge zu fassende Ergänzung zu den bestehenden Fahrzeugen. Er biete dadurch die Möglichkeit auf unterschiedliche Fahrgastzahlen zu verschiedenen Tageszeiten zu reagieren. Sobald die weiteren Einzelheiten zum Urban Solar Train und seinen Bedingungen für einen möglichen Einsatz bei den Stadtwerken zusammen getragen sind, will Oberbürgermeister Thumann die Stadträte darüber informieren, damit sie sich mit dem Thema näher befassen.

Wie Geschäftsführer Breschan mitteilte, soll der Prototyp des Solar Trains nun in der Fertigungshalle in der Goldschmidtstraße weiter ausgestattet werden. Auch die Lackierung wird dann vorgenommen. Bis März 2010 soll der Prototyp dann fertig sein und in Betrieb gehen können.

"Sollten wir dieses Pilotprojekt umsetzen, so wäre dies ein positiver Effekt in vielerlei Hinsicht für die Stadt Neumarkt", findet Oberbürgermeister Thumann. Zum einen würde dies die Bemühungen der Stadt im Bereich Energie, Klimaschutz und Nachhaltigkeit weiter unterstreichen, zum anderen wäre dies auch ein Beitrag für den Wirtschafts- und Innovationsstandort Neumarkt.

Denn auch andere Kommunen werden sich hier vor Ort Anregungen holen, das Modell in Neumarkt prüfen und möglicherweise Solar Trains für ihre Zwecke anschaffen. Dies wiederum bedeutet Aufträge für einen heimischen Betrieb und positive Auswirkungen auf die dortigen Arbeitsplätze."

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ISSN 1614-2853 23. Jahrgang

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