Buch wird vorgestellt
Das Gelände der Neumarkter Brauerei Glossner.
Das Buch wird am Freitag vorgestellt
NEUMARKT. Ein Buch mit Vorworten von Alt-OB Kurt Romstöck und Rudi Bayerl befaßt sich mit der Geschichte der "Braufamilie Gloßner".
Am Freitag soll das 152 Seiten starke, von Christine Rädlinger verfaßte Buch "Generation für Generation" offiziell vorgestellt werden. Neben dem früheren Oberbürgermeister Kurt Romstöck und dem Vorsitzenden des Historischen Vereins Rudi Bayerl hat auch Senior-Chef Franz Xaver Gloßner selbst für das Vorwort zur Feder gegriffen.
"Generation für Generation" erzählt die Geschichte einer
der ältesten Braufamilien Bayerns, einer Familie, die mit
großem Erfolg seit 200 Jahren eine Brauerei in der Stadt
Neumarkt führt.
Die Anfänge der Familie Gloßner lassen sich nach Velburg zurückverfolgen. Der Familiengründer,
Gregor Gloßner, spätestens seit 1574 in der
kleinen Stadt ansässig, konnte als Velburger Bürger im
städtischen Brauhaus Bier brauen, das er nicht nur
Familienmitgliedern
ausschenken ließ, sondern auch allen
Velburgern und Fremden, die in der Stadt Station machten.
Schon bald jedoch wurde aus der einfachen saisonalen
Schankstätte ein Gastbetrieb, der das Glossner-Bier zu
allen Zeiten anbot.
Nach dem Umzug in das aufstrebende Neumarkt
bewirtschaftete die Familie Gloßner über Generationen
hinweg die für Bayern so typische Verbindung von
Brauerei,
Gaststätte und landwirtschaftlichem Betrieb.
Als Brauer und Gastwirte war das Schicksal der Familie
Gloßner eng verknüpft mit der Entwicklung der Stadt
Neumarkt: Als gut besuchter Marktort und Zentrum
staatlicher Verwaltung lag die Stadt außerdem noch an
einer wichtigen Handelsroute. Für fleißige Wirte und
Brauer bot Neumarkt also gute Erwerbsmöglichkeiten.
Als die Stadt für einige Jahre seine Stellung als Handelsstation
verlor, konnte die Familie ihre eigene Existenz
sichern und schließlich mit der beginnenden Industrialisierung
weiter ausbauen.
Der Entwicklung Neumarkts zu einem wichtigen Industriezentrum
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
entsprachen die Abkehr der Gloßnerschen Brauer von
der Tradition des Kommunbrauens und der Aufbau eines
eigenen Brauhauses sowie der Kauf eines Felsenkellers
für bessere Lagermöglichkeiten. Der Umstand, dass
dieser Felsenkeller auf einem Grundstück mit schönem
Baumbestand lag, konnte auch für die Neumarkter
Bierliebhaber als Glücksfall gelten, denn der Glossner-
Keller entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt
während der Sommermonate, eine Gartenwirtschaft, die
auch noch nach dem Ende des 2. Weltkriegs weiter
bestand.
Die Brauereigebäude waren allerdings während
der Luftangriffe zerstört worden und so war die Familie
gezwungen, nach dem Ende des Krieges neu anzufangen.
Nach einer schwierigen Anfangsphase konnten in
den 50er Jahre erste Erfolge erzielt werden und der
weitere Ausbau der Brauerei mit neuen Techniken erfolgen.
Die traditionelle Verbindung von Brauerei, Brauereigasthof
und landwirtschaftlichem Betrieb wurde erst in
jüngerer Zeit aufgegeben und der Brauereibetrieb noch
einmal grundsätzlich umstrukturiert und erweitert.
Kennzeichen der auch weiterhin als Familienbetrieb
geführten Brauerei wurden eine breit gefächerte Produktpalette
und die Einführung eines zweiten Standbeins, der
Verkauf von Mineralwasser aus dem eigenen Brunnen.
Auch die Vertriebsmöglichkeiten sind deutlich erweitert:
sie gehen inzwischen über die Region weit hinaus bis in
das europäische und mittlerweile sogar asiatische Ausland.
Gezeigt werden soll die Geschichte einer Familie, die aus
einfachen Anfängen als Kommunbrauer zu Besitzern
eines hochtechnisierten und vielseitigen Brauereibetriebes
wurden, der auch das bayernweite "Brauereisterben"
mithilfe moderner Brautechnik und dem Erschließen
weiterer Marktsegmente überleben konnte.
Möglich
wurde diese Entwicklung vor allem durch den Zusammenhalt
und das "zusammen arbeiten" aller Familienmitglieder
– über Generationen hinweg, heißt es in der Pressemitteilung zur Vorstellung des Buches.
Christine Rädlinger
Generation für Generation
Geschichte der Braufamilie Gloßner
Hardcover, 152 Seiten
180 Abbildungen, meist farbig
Buchhandelspreis 28,50 Euro
ISBN 978-3-9813190-4-0
Franz Schiermeier Verlag München
08.12.09
Neumarkt: Buch wird vorgestellt