Transporteure ausgetrickst

NEUMARKT. Der bei dem Millionenraub entwendete Neumarkter Werttransporter mit dem Kennzeichen NM-RH 818 wurde inzwischen gefunden.

Wie von neumarktonline gemeldet (Eil-Meldung hier), hatten unbekannte Täter am Dienstag in Raum Ludwigsburg (Baden-Württemberg) als falsche Polizisten den Neumarkter Wagen gestoppt und die beiden 43 und 61 Jahre alten Männer aus Neumarkt und Kadolzburg gefesselt.

Während die Täter mit dem Werttransporter - einem silberfarbenen Mercedes-Sprinter - und Zahngold und Goldschmuck im Wert von rund anderthalb Millionen Euro verschwanden, wurden die beiden Angestellten später im Raum Heilbronn ausgesetzt.

Inzwischen wurde auch das Neumarkter Fahrzeug gefunden: es stand in Mundelsheim, bestätigte in Kriposprecher gegenüber neumarktonline. Das Gold fehlte. Die Täter ließen lediglich mehrere Kilo Silberbesteck zurück.

Der spektakulärer "Trickdiebstahl" - so die Kripo - begann am Dienstagvormittag um 9.55 Uhr auf der Autobahn A 81, an der Anschlussstelle Ludwigsburg-Nord: Den bisherigen polizeilichen Ermittlungen zufolge haben vermutlich vier Männer, die mit einem dunklen BMW und einem vermutlich roten VW-Bus mit Nürnberger Kennzeichen unterwegs waren, den in Richtung Stuttgart fahrenden Werttransporter mit dem amtlichen Kennzeichen NM-RH 818 an der Anschlussstelle von der Autobahn abgeleitet. Dazu nutzten sie eine im BMW montierte Leuchtanzeige "Polizei, bitte folgen!"

Die unbekannten Täter, die mit schwarzen Hosen und Jacken mit der Aufschrift "POLIZEI" bekleidet waren, gaben sich als Mitarbeiter der Steuerfahndung aus. Sie sagten dem 43jährige Fahrer aus Neumarkt und dem 61 Jahre alte Beifahrer aus Kadolzburg, gegen ihren Arbeitgeber laufe eine Steuerfahndung. Auch dessen Büro werde gerade durchsucht und der Transporter nun beschlagnahmt.

Die beiden Angestellten schenkten diesen Angaben offenbar Glauben, ließen sich mit Handschellen fesseln und in den BMW bringen.

Die Täter fuhren dann mit den von ihnen benutzten Fahrzeugen und dem Werttransporter zunächst in Richtung Heilbronn. Am Autobahnkreuz Weinsberg trennten sie sich vermutlich.

Die beiden Überfallenen schöpften erst Verdacht, als sie an der Kreisstraße 2001 zwischen Oedheim und Leutenbach ausgesetzt und gefesselt zurückgelassen wurden. Sie blieben unverletzt und wurden dort kurze Zeit später von Passanten entdeckt.

Bei der Kriminalpolizei Ludwigsburg wurde mittlerweile die 18köpfige Ermittlungsgruppe "Gold" eingerichtet, bei der bereits mehrere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen sind.

Im Zuge der Fahndungsmaßnahmen wurde der gestohlene "Sprinter" mit dem Kennzeichen NM-RH 818 am Abend in Mundelsheim aufgefunden. Von den Täterfahrzeugen, einem dunklen BMW, der vermutlich mit einem gefälschten Behördenkennzeichen aus Nürnberg (N-????) versehen war, sowie einem roten VW-Bus mit abgedunkelten Scheiben, fehlt nach wie vor jede Spur.

Der Ermittlungsgruppe liegt inzwischen auch eine Personenbeschreibung der unbekannten Täter vor:
  1. etwa 25 bis 35 Jahre alt; 180 Zentimeter groß und korpulent; südländische Erscheinung; Glatze oder sehr kurz rasierte Haare; Dreitagebart
  2. etwa 25 bis 35 Jahre alt; 170 bis 175 Zentimeter groß und schlank; südländische Erscheinung; Dreitagebart
  3. etwa 25 bis 40 Jahre alt; 175 Zentimeter groß; normale Statur, Deutscher; Brillenträger
  4. der vierte Täter konnte bislang nicht näher beschrieben werden.
Die Hinweisaufnahme der Ermittlungsgruppe ist ab sofort unter den Telefonnummern 07141/18-5569, -5570 oder per Fax unter 07141/18-5549 zu erreichen.
16.12.09
Neumarkt: Transporteure ausgetrickst
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