Christus Mansionem Benedicat
NEUMARKT. Meist am Vorabend zum Dreikönigsfest findet in den katholischen Pfarrkirchen die sogenannte Dreikönigsweihe satt.
Dabei werden vom Priester Wasser, Weihrauch, Salz und Kreide geweiht. Die Dreikönigsweihe soll zum Ausdruck bringen, dass das Geheimnis der Menschwerdung Gottes auch in den Alltag hineinwirken möchte.
So erinnert das neugeweihte "Dreikönigswasser", mit dem die Häuser und Wohnungen gesegnet werden und das mit Salz vermengt wird, als Ausdruck für das Christsein im Alltag. Das Weihwasser ist ein Anklang an die Taufe und an die Berufung des Christen, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein, erklärte Dekan Monsignore Richard Distler.
"Wie das Salz das Essen schmackhaft macht, so sollen Christen keine Mießmacher sein, sondern den Alltag mit dem guten Geschmack des Glaubens und der Liebe durchdringen", so Distler. Der Weihrauch, der an das Geschenk der Weisen aus dem Morgenland an das Christkind erinnert, sei Zeichen des aufsteigenden Gebets, der Verehrung und der Anbetung des Gottmenschen Jesus Christus in der katholischen Liturgie. Er soll auch ein Zeichen für die Würde des Priesters und des priesterlichen Volkes Gottes sein, wenn sie bei der Eucharistiefeier oder bei einer feierlichen Vesper damit beräuchert werden.
Mit der geweihten Kreide schreiben die Sternsinger oder der Hausvater den bekannten Haussegen an die Türen: 20 + C + M + B + 10. Das bedeutet als lateinische Abkürzung:
Christus Mansionem Benedicat - Christus segne dieses Haus. Im Rahmen der Dreikönigsweihe werden die Gläubigen gebeten, das Dreikönigswasser nur in würdigen Gefäßen zu entnehmen und es entsprechend daheim aufzubewahren. In manchen Pfarreien sind auch eigene Weihrauchpäckchen zu bekommen, zum Zwecke der Segnung des eigenen Hauses oder der Wohnräume.
Am 6.Januar um 18.30 Uhr findet zu Beginn der Abendmesse in der Hofkirche wieder das bekannte "Dreikönigsspiel" mit den etwa 55 Sternsingern statt. Das Spiel stammt aus dem Jahr 1938 und wurde damals aufgeführt, weil in der Nazizeit ein Sternsingen von Haus zu Haus verboten war. "Das Spiel hat einen sehr schönen Text, der sich in Dialogen und Liedern abwechselt und etwa zehn Minuten dauert", erklärte Distler.
03.01.10
Neumarkt: Christus Mansionem Benedicat