Wieder flüssig

NEUMARKT. Dem Pfleiderer-Konzern steht jetzt ein Finanzierungspaket in Höhe von rund 800 Millonen Euro bis Ende 2013 zur Verfügung.

Das bestätigte am Montag das Neumarkter Unternehmen, nachdem neumarktonline erst am Freitag den Vorstandsvorsitzenden zitiert hat, die Neufinanzierung sei "noch nicht in trockenen Tüchern" (wir berichteten).

Pfleiderer hat sich mit den rund 30 beteiligten Kreditinstituten auf die Bedingungen für eine langfristige und sichere Finanzierung des Holzwerkstoff- Herstellers verständigt, hieß es am Montag. Das Finanzierungspaket ist aufgeteilt in 600 Millionen Euro für einen syndizierten Kredit, 155 Millionen Euro für ein Schuldscheindarlehen sowie 60 Millionen Euro für bilaterale Kreditvereinbarungen.

Die bereits bestehende Finanzierungsstruktur wird damit mit längeren Laufzeiten und geänderten Konditionen fortgeführt. Neu im Rahmen des syndizierten Kredits ist ein zusätzlicher KfW-Kredit in Höhe von 140 Millionen Euro, der zu marktüblichen Konditionen aus dem Deutschland- Fonds vergeben wurde und dem Sonderprogramm "Große Unternehmen" entstammt.

Die Pfleiderer AG hatte frühzeitig die mögliche Verletzung eines Covenants kommuniziert und Gespräche mit den Banken aufgenommen. Die Finanzierung stand dabei nie in Frage, wohl aber die entsprechenden Kosten, hieß es. Diese werden im Vergleich zu 2009 um einen "kleineren zweistelligen Millionenbetrag höher" ausfallen. Für 2010 wurde keine Kreditklausel vereinbart, die sich auf das Verhältnis von operativem Ergebnis (EBITDA) zur Nettoverschuldung bezieht. Für die Folgejahre wurde dieser Covenant mit ausreichendem Spielraum gestaltet.

Mithilfe des starken operativen Cashflows plant die Pfleiderer AG, die Nettoverschuldung in den nächsten vier Jahren um mehr als 350 Millionen Euro zurückzuführen. Dadurch sollen vertraglich fixierte niedrigere Zinssätze greifen, was letztendlich auch die Profitabilität des Holzwerkstoff- Herstellers erhöhen wird. Nach den erfolgreichen Bankengesprächen ergibt sich zum Abbau der Schulden auch wieder die Option, zur gegebenen Zeit Eigenkapitalmaßnahmen durchzuführen.

Im Vordergrund beim Schuldenabbau steht das operative Geschäft. Die Pfleiderer AG erwartet für die nächsten Jahre dank deutlich reduzierter Aufwendungen für Investitionen, der bereits bekannten Maßnahmen zur Kosteneinsparung und der Strukturanpassungen einen starken freien Cashflow. Dem Unternehmen kommen jetzt die hohen Investitionsvolumina der Vergangenheit zugute, mit denen der neue Standort Moncure sowie die MDF-Werke in Grajewo und Novgorod (ab 2012) aufgebaut wurden.

Dies sichert in der gegenwärtigen Situation ein organisches Wachstum. Unabhängig von der Pfleiderer AG führt die an der polnischen Börse notierte Konzerntochter Pfleiderer Grajewo SA gegenwärtig ebenfalls Bankengespräche.

Das Finanzierungsvolumen beläuft sich hierbei auf rund 300 Millionen Euro. Auch hier wurde mit den fünf beteiligten Kreditinstituten Einigkeit über die Eckpunkte einer ebenfalls bis 2013 laufenden Finanzierung erzielt.
11.01.10
Neumarkt: Wieder flüssig
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