Lichtstrahl erwartet

Der Mond mit dem Hesiodusareal (Kasten)
Foto:Harald Liederer, Sternwarte Neumarkt
NEUMARKT. Am 22. Februar fällt ein Lichtstrahl in einen bestimmten Mondkrater - am Freitag gibt es dazu einen Vortrag auf der Sternwarte.
So etwa ein bis zweimal im Jahr kann man von Europa aus auf dem Erdmond ein Ereignis beobachten,
bei dem ein Lichtstrahl der Sonne durch den Kraterwall von zwei Mondkratern auf den noch verdunkelten
Boden eines dieser Krater fällt. Die zwei Krater heißen Hesiodus und Pitatus. Die Sonne muss dabei recht
niedrig über dem Mondhorizont stehen.
Laut Berechnung fällt am Montag, 22.Februar 2010 um etwa 23.30 Uhr (MEZ) ein spitzer, dreieckiger Lichtstrahl der aufgehenden
Sonne durch einen Einschnitt des Kraterwalls von Hesiodus und Pitatus auf den verdunkelten Boden
des Kraters Hesiodus. Dieses Ereignis kann für etwa zwei Stunden beobachtet werden.
Die beteiligten Krater liegen am Südrand des Wolkenmeeres (Mare Nubium), nahe der langen Wand (Rupes Recta).
Kurz bevor die Sonne über Hesiodus aufgeht, scheint das Licht der aufgehenden Sonne durch einen Spalt
der Kraterwand, die Hesiodus und Pitatus trennt. Hierdurch wird der Kraterboden in zwei Hälften geteilt
Das ist ein seltener und sehenswerter Anblick, heißt es von der Neumarkter Sternwarte.
Andreas Viertel erklärt am Freitag um 20 Uhr die Vorgänge auf dem Mond genau
und gibt Tipps, wie und mit welchen Mitteln das Ereignis erfolgreich beobachtet werden kann.
Das erste Anzeichen des Lichtstrahls ist eine kleine beleuchtete Stelle auf Hesiodus' westlicher Innenseite.
Der Kraterboden liegt zu diesem Zeitpunkt noch völlig im Dunkeln.
Der Lichtstrahl schiebt sich langsam über einen Zeitraum von zwei Stunden bis zum Durchbruch im Wall.
Mit den Fernrohren der Sternwarte kann dieses Ereignis bei klarem Wetter gesehen werden. Die Sternwarte wird an diesem Tag für die Öffentlichkeit nur bei klarem Wetter ab 23.15 Uhr geöffnet haben.
26.01.10
Neumarkt: Lichtstrahl erwartet