Erhöhte Bruch-Gefahr

NEUMARKT. Am Dienstag befasst sich das Gesundheitsforum am Neumarkter Klinikum mit dem Thema "Osteoporose", einer häufigen Alters-Erkrankung des Knochens, die ihn für Brüche anfälliger macht.

Die auch als Knochenschwund bezeichnete Krankheit ist gekennzeichnet durch eine Abnahme der Knochenfestigkeit durch den übermäßig raschen Verlust der Knochensubstanz und -struktur. Dies führt zu einer erhöhten Gefahr von Knochenbrüchen, insbesondere an den Wirbelkörpern der Wirbelsäule, am Oberschenkelhals, Oberarmkopf und am Handgelenk.

Osteoporose betrifft in Deutschland rund sieben Millionen Menschen, überwiegend Frauen, von denen jährlich etwa 300.000 eine Fraktur des Knochens erleiden. Statistische Daten belegen, dass in Deutschland etwa 30 Prozent aller Frauen nach den Wechseljahren an Osteoporose erkranken. Für Männer ist ab dem 70. Lebensjahr die Altersosteoporose ein ebenso häufiges Krankheitsbild. Mit jährlich etwa 2,5 bis 3 Milliarden Euro an direkten und indirekten Krankheitskosten in Deutschland hat die Osteoporose auch ein großes volkswirtschaftliches Gewicht. Deshalb wurde sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Liste der zehn wichtigsten Erkrankungen gesetzt.

Brüche am Hüftgelenk und an den Wirbelkörpern können in vielen Fällen zur Reduktion der Lebensqualität, zum Verlust der Eigenständigkeit bis hin zur dauerhaften Pflegebedürftigkeit führen. Menschen mit Osteoporose sind oft beschwerdearm, bis sie den ersten Bruch bei einem geringfügigen Sturz erleiden.

Osteoporose ist jedoch schon vor dem ersten Bruch erkennbar. Je früher die erhöhte Knochenbrüchigkeit durch Untersuchung, durch Blutteste und durch Knochendichtemessung in der Praxis diagnostiziert wird, desto günstiger lässt sich der Verlauf der Erkrankung beeinflussen.

Brüche am Hüftgelenk müssen vorwiegend operativ, an Hand- und Schultergelenk können sie gelegentlich auch konservativ therapiert werden. Operationen sind bei einem großen Teil der osteoporotischen Brüche an der Wirbelsäule nicht notwendig, bei fehlender Stabilität kann heute jedoch bei einer minimal-invasiven Behandlung mit einer Zementfüllung (Kyphoplastie) der Wirbelkörper stabilisiert und wieder aufgerichtet werden. Die Heilung von Knochenbrüchen bei Osteoporose ist nicht gestört, der Zeitrahmen ist der gleiche wie bei nicht erkrankten Menschen.

Als Referent stellt Joachim Reisch, niedergelassener Facharzt für Orthopädie und Osteologe (DVO), die Untersuchungsmethoden, die konservativen Behandlungsformen und die Rehabilitation dar. Dr. Thomas Schmickal, Chefarzt der Unfallchirurgischen Klinik am Klinikum Neumarkt, erklärt die modernen minimal-invasiven Operationsmethoden

Beginn der Veranstaltung ist am Dienstag um 18.30 Uhr. Das Forum findet jetzt im Schul- und Studienzentrum des Klinikums am Klägerweg 1 statt. Der Besuch des Gesundheitsforums ist kostenlos.
08.02.10
Neumarkt: Erhöhte Bruch-Gefahr
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