Weiterhin "Fairtrade"

Neumarkt als "Fairtrade"-Stadt: im letzten September wurde die
Auszeichnung an OB Thumann und Bürgermeisterin Ruth
Dorner (r.) übergeben.
Foto:Archiv
NEUMARKT. Als damals erste bayerische "Fairtrade"-Stadt will Neumarkt die Kampagne jetzt mit noch mehr Anstrengungen fortsetzen.
Das erklärten am Donnerstag in einem Pressegespräch die Verantwortlichen der Stadt. Besonders erfreut war man, daß inzwischen auch zahlreiche Neumarkter Firmen mitmachen. Stellvertretend überreichte Oberbürgermeistr Thomas Thumann an ein Neumarkter Geschäft entsprechende Werbeschilder, mit denen die Firmen ihre Kunden auf die "fairen" Produkte hinweisen können.
An der weltweiten Kampagne "Fair Trade Towns" beteiligen sich über 700 Städte in 18 Ländern, unter anderem in Großbritannien, Belgien, Österreich, Italien, USA und Australien. Seit Januar 2009 können sich auch deutsche Städte, Kreise und Gemeinden um den Titel bewerben.
Als erste Stadt in Deutschland erfüllte Saarbücken alle Kriterien. In Bayern war Neumarkt die erste Stadt, die die Auszeichnung "Fair Trade Stadt" erhielt - war damit unter den ersten Städten in ganz Deutschland dabei.
Insgesamt gibt es inzwischen zwölf
Fairtrade-Städte in Deutschland, neun weitere sind gerade dabei, es zu werden.
Ziel der Kampagne ist es, den "Fairen" Handel auf lokaler Ebene zu fördern und in das Bewusstsein der Menschen zu bringen.
Durch ihr Engagement könnten die Bürger einen wichtigen Beitrag zu einer gerechteren Handelsordnung leisten - eben gegen ausbeuterische Kinderarbeit und für gerechte Preise und Löhne für Menschen in Entwicklungsländern.
Begonnen hatte in Neumarkt alles mit einem Beschluss des Verwaltungs- und Kultursenats am 5. Mai 2009, dass bei allen Sitzungen des Stadtrates sowie im Bürgermeisterbüro
Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus Fairem Handel verwendet werden. Das war übrigens eine Schaufenster-Abstimmung: im Rathaussaal wird zu Stadtratssitzungen sowie bei öffentlichen Anlässen bereits seit sechs Jahren ausschließlich Kaffee aus fairem Handel ausgeschenkt.
Außerdem werden Geschenkkörbe, die die Stadt Neumarkt zu Jubiläen verschenkt, vom Eine-Welt-Laden mit Produkten aus fairem Handel bestückt.
Im Juli 2009 wurde unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Ruth Dorner eine lokale Steuerungsgruppe gebildet worden, die die Aktivitäten der "Fair-Trade-Stadt" begleitet.
Und die konnten sich sehen lassen:
In aktuell insgesamt 16 lokalen Einzelhandelsgeschäften in Neumarkt werden "gesiegelte" Produkte aus "Fairem" Handel angeboten und in sechs Cafes und gastronomischen Betrieben sind
Fairtrade-Produkte im Einsatz. Dazu kommen insgesamt zwölf öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchen, bei denen
Fairtrade-Produkte verwendet werden. In zehn davon werden auch Bildungsaktivitäten zum Thema "Fairer Handel" durchgeführt.
Musterschüler bei "fairem Handel" sind der Eine-Welt-Laden Neumarkt mit über 2000 Produkten und die Eine-Welt-Schatzkammer Pölling mit über 100 gesiegelten
Fair Trade-Produkten.
18.03.10
Neumarkt: Weiterhin "Fairtrade"